Aber wie können sich Unternehmen, die bisher noch keine CSR-Strategie erarbeitet haben, strukturiert mit Nachhaltigkeit auseinander setzen? Zu allererst bedarf es einiger Voraussetzungen. Die Motive, die zu einer CSR-Politik führen, unterscheiden sich in allen Unternehmen. Sowohl ökologische Beweggründe im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, personalpolitische Motive wie etwa im Bereich Recruiting oder Mitarbeiterzufriedenheit, unternehmensethische oder gemeinnützige Gründe sowie gesellschaftlicher Druck durch die Öffentlichkeit, NGOs oder die Politik veranlassen Betriebe, sich Gedanken über CSR zu machen. Den Erfolg des Engagements sowie die Effizienz beeinflussen die zugrundeliegenden Motive nicht, solange CSR ernsthaft, authentisch, nachhaltig, langfristig und ganzheitlich umgesetzt wird.[1]

Die Integration von CSR ist ein langfristiger und rollierender Prozess, der kein definiertes Ende vorsieht. Das Engagement in den unterschiedlichen Kernthemen von CSR muss ständig evaluiert und verbessert werden. Sowohl die strategische Ausrichtung als auch die operative Umsetzung entwickeln sich langfristig und stetig weiter. CSR-Integration darf daher im Unternehmen nicht als Projekt kommuniziert werden, das klare zeitliche Grenzen vorgibt, sondern muss sich als Begleitprozess über sämtliche Bereiche des Unternehmens definieren. Dabei ist eine Einbindung von Mitarbeitern und Bereichen über das gesamte Unternehmen hinweg von enormer Bedeutung, sowohl bei der strategischen Planungsphase des Integrationsprozesses als auch bei der operativen Umsetzung der Initiativen und Maßnahmen.

Durch diese ganzheitliche Einbeziehung beeinflusst CSR auch maßgeblich die Unternehmenskultur. Ausgehend von den Kernkompetenzen des Betriebs wirkt sich CSR auf die Art und Weise der Umsetzung der Geschäftsfelder sowie die interne und externe Kommunikation aus.[2]

Voraussetzung für eine erfolgreiche Implementierung von CSR ist die Verpflichtung/Bekennung der Unternehmensführung für CSR. Um die mit der CSR-Politik eintretenden Veränderungen im Unternehmen erfolgreich umsetzen zu können, müssen diese in das Selbstverständnis des Unternehmens einfließen und im täglichen operativen Geschäft strategisch, strukturell und kulturell verankert sein. Die Geschäftsleitung muss diese Überzeugungen daher in ihrer Vorbildfunktion verkörpern. Entscheidender Faktor ist jedoch auch, dass CSR bei den Mitarbeitern nicht als aufgezwungene Maßnahme seitens der Unternehmensführung wahrgenommen wird. Es muss sich bei der Umsetzung der CSR-Politik auch bei den einzelnen Mitarbeitern um Eigeninitiative handeln, die aufgrund der Unternehmenskultur, der Werte sowie der Ansichten des gesamten Unternehmens entsteht. Diesen Balanceakt gilt es für Führungskräfte zu bewältigen.

[1] ISO 26000, 2010, S. 69.
[2] Vgl. Müller, 2012, S. 344 ff.

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