Ableitung von Kompetenzprofilen auf Basis der Funktionsgruppen

Einen weiteren Erfolgsfaktor stellen Kompetenzprofile dar. Diese werden auf Basis der Funktionsgruppen entwickelt und umfassen typischerweise neben den fachübergreifenden Kompetenzen auch die fachlichen Anforderungen. Hier werden die Ausprägungen der einzelnen Kompetenzen in einer vorher für das Unternehmen definierten Skalierung festgelegt (Bsp. vgl. Abb. 7). In ihr wird nicht nur dargestellt, wie ein Soll-Profil aussehen könnte, sondern auch, wie ein einzelner Mitarbeiter mit seinem Ist-Profil dem Soll-Profil gegenüber gestellt werden könnte.

Abb. 7:Muster-Kompetenzprofil – Soll-Ausprägung versus Ist-Profil

Die Bewertung eines Profils erfolgt dabei auf Einzelkompetenzbasis. Das bedeutet, dass jede Kompetenz für sich allein stehend bewertet wird. Die vorab vom Unternehmen bzw. für eine Job-Familie als notwendig definierten Kompetenzen können dabei in geeignete Gruppen oder Dimensionen gegliedert und gegebenenfalls aggregiert dargestellt werden.

Unter Kompetenzgruppen bzw. Kompetenzklassen versteht man die Zusammenfassung von artverwandten Einzelkompetenzen zu einer Gruppe. Beispielsweise können die Einzelkompetenzen "Tatkraft", "Initiative", "Ergebnisorientiertes Handeln" etc. aus Abb. 7 zur Kompetenzgruppe "Aktivitäts- und Umsetzungskompetenz" zusammengefasst werden.[1] Wie eine solche Gliederung speziell für die Funktionsgruppe der Controller ausgestaltet sein kann, ist in Kapitel II.4 zu finden.

Auf diese Weise entstehen für alle Stufen der Funktionsgruppen unterschiedliche Anforderungsprofile, welche sich durch den Ausprägungsgrad der verschiedenen Kompetenzen differenzieren. Beispielsweise ist bei der Hierarchiestufe des leitenden Angestellten das Anforderungs- oder auch Sollprofil im Bereich der "Personalen Kompetenz" und der "Sozial-Kommunikativen Kompetenz" höher ausgeprägt als das eines Experten der Fachabteilung, dessen Anforderungen im Bereich der "Fach- und Methodenkompetenz" stärker ausgebildet sind (vgl. Abb. 8).

Abb. 8:Vergleich des Muster-Kompetenzprofils eines leitenden Angestellten mit dem eines Experten einer Fachabteilung

[1] Vgl. Heyse/Erpenbeck, 2009, S. 135 ff.

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