Gefahr durch Schatten-IT
Wirtschaftlichkeitsanalysen werden vom IT-Controlling für IT-Maßnahmen zu verschiedenen Zeitpunkten erstellt, z. B. im Rahmen der Projektgenehmigung, als mitlaufende Nachkalkulation (Earned-Value-Analyse) oder als Projektnutzen-Inkasso nach Abschluss des Projekts. Cloud-Anwendungen, die direkt durch die Fachbereiche (s. "Schatten-IT") beauftragt werden, fallen hierbei leicht "unter den Tisch", da sie nicht Bestandteil des IT-Portfoliomanagements sind. Bei Wirtschaftlichkeitsanalysen sind grundsätzlich die Total Cost of Ownership zu berücksichtigen. Bei Cloud-Anwendungen im Rahmen der Schatten-IT besteht die Gefahr, dass die nicht budgetierten indirekten IT-Kosten (z. B. Kollegenhilfe, Zeiten der Nichtnutzung wegen technischer Probleme) besonders hoch ausfallen, weil kein professionelles IT-Projektmanagement zum Tragen kommt.
Weitere Fallstricke
Der "pay per use"-Ansatz des Cloud Computing führt dazu, die Kosten – wie vielfach auch beim IT-Outsourcing – als rein variabel zu betrachten. Die Frage des Kostencharakters (fix/variabel) hängt jedoch vom konkreten Vertrag und dessen Laufzeit ab. Zudem sind die Kostenmodelle im Detail sehr komplex, wie ein Blick in die Preisliste von Amazon Web Services zeigt.[1] Die neutrale Wirtschaftlichkeitsanalyse eines IT-Controllers unterstützt den Anwender und die IT und kann das Unternehmen vor Fehlentscheidungen bewahren.
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