Nicht jeder Prozess ist geeignet, um diesen über ein Shared Service Center im Unternehmen zu offerieren. Die Eignung lässt sich jedoch anhand eines einfachen Prüfschemas ermitteln (s. Abb. 6). Neben der Bestimmung, ob der Einsatz eines Service Centers sinnvoll ist oder in einer dezentralen Einheit verbleiben soll, kann zudem ermittelt werden, ob ein Prozess nicht vollständig entfallen kann.

Abb. 6: Schema zur Auswahl geeigneter Prozesse für ein Shared Service Center

Ein Shared Service Center kann unterschiedliche Ausprägungen haben. Die Gestaltung orientiert sich an den Bereichen Prozessumfang, Standort und organisatorische und juristische Ausgestaltung.[1]

  • Prozessumfang: Im Rahmen des Prozessumfangs wird über die Anzahl der durch das Shared Service Center angebotenen Funktionen entschieden als auch über den Funktionsumfang.
  • Standort: Analog zum Prozessumfang ist die Entscheidung über die Standortanzahl, deren Reichweite (geografische Regionen) als auch die Länderorientierung zu treffen.
  • Organisatorische und juristische Ausgestaltung: Im Rahmen der organisatorischen und juristischen Ausgestaltung muss über die rechtliche Eigenständigkeit des Shared Service Centers entschieden werden. Zudem muss festgelegt werden, inwieweit die Leistungserbringung vertraglich fixiert wird.

Ausgestaltung

Abb. 7 zeigt mögliche Ausgestaltungsmöglichkeiten von Shared Service Centern.

 
Kriterium Ausprägungen
Umfang an Funktionen Eine ­Funktion Mehrere Funktionen Alle Unterstützungsfunktionen
Funktionsbreite Einzelne Funktionen Partieller
Funktionalbereich
Vollständiger Funktionsumfang
Standortzahl Ein Standort Center of Excellence und Satelliten Mehrere Standorte
Reichweite Regional National Kontinental Global
Standort Inland Ausland
Rechtliche Form Virtuelle Organisa­tion Abteilung Rechtlich unabhängig, wirtschaftlich abhängig Rechtlich und wirtschaftlich unabhängig
Verträge Keine Service Level Agreements Outsourcingvertrag

Abb. 7: Ausprägungen von Shared Service Centern

[1] Vgl. Schulmann/Hammer, 1999, S. 11, Wißkirchen, 2002, S. 26 ff., von Campenhausen/Rudolf, 2001, S. 82 ff. sowie The Economist, 2003, S. 16 f.

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