Der zu betrachtende Umfang sind grundlegend sämtliche Treibhausgase, sprich Gase, die den Treibhauseffekt verstärken. Zu den Treibhausgasen zählen die Gase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (N2O), teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) sowie Schwefelhexafluorid (SF6).

Um eine vergleichbare Basis zu schaffen, werden diese Gase normiert und zum Referenzwert CO2 umgerechnet. Dieser wird dann als CO2e (CO2-Äquivalent) ausgewiesen. Die Umrechnung erfolgt nach dem Global Warming Potential (GWP) des einzelnen Gases. Je höher das Potential für die globale Erwärmung, desto höher ist auch der Umrechnungsfaktor.

Im Rahmen der Ermittlung der Emissionen, ausgewiesen in CO2-Äquivalenten, gilt es einige Parameter zu berücksichtigen, wie z. B. den Anfallsort, die Berechnungsmethodik, die Quellen sowie die Transportkette.

Die Betrachtung des Anfallsorts ist für die Berechnung, Steuerung und das Reporting zentral. So sollte nicht nur der eigentliche Verbrauch der Energie, sondern auch der Anfall an Treibhausgasen bei der Herstellung und der Transport der Energie miteinbezogen werden. Unterschieden wird hierbei in die beiden Bereiche

  • Herstellung und Transport der Energie (WTT, Well-to-Tank, vom Bohrloch zum Tank)
  • Verbrauch der Energie (TTW, Tank-to-Wheel, vom Tank zum Rad).

Beides zusammen ergibt die Energie von der Herstellung bis zum Verbrauch (WTW = "Well-to-Wheel"). Das Reporting zu den Emissionen sollte zumindest auf diese Gesamtsumme WTW abstellen, idealerweise noch unterteilt in WTT und TTW.

Diese Unterscheidung ist dahingehend wichtig, da sie den Blick auf den gesamten Prozess der Herstellung und Verbrauch richtet. Bspw. hat Biodieselkraftstoff bei einer TTW Betrachtung einen höheren CO2-Ausstoß als konventioneller Dieselkraftstoff. Allerdings wird bei der Herstellung von Biodieselkraftstoff weniger CO2 ausgestoßen, als die Pflanze während ihrer Wachstumsphase aufgenommen hat. Es hat also einen positiven Wert im WTT Anteil.

Damit man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht, ist es wichtig den richtigen Standard für die Berechnung zu wählen. Für die Klimabilanzierung gibt es grundsätzlich viele Standards und Berichtsformate. Als internationaler Standard hat sich jedoch das Green House Gas Protocol (GHG) etabliert. Für die Logistikbranche wird zudem regelmäßig der GLEC Framework for Logistics herangezogen. Dieser wurde vom Global Logistics Emissions Council (GLEC) – einer Gruppe von Unternehmen, Industrieverbänden und Programmen – erarbeitet, um eine universelle Methode zur Berechnung und Berichterstattung von Logistikemissionen über die gesamte multimodale Lieferkette zu schaffen.[1] Diese weltweit anerkannte Methodik steht dabei im Einklang mit dem GHG Protocol, der CDP-Berichterstattung sowie dem UN-geführten Global Green Freight Action Plan.

[1] siehe hierzu Smart Freight Centre den Global Logistics Emissions Council.

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