Grundsätzlich gibt es 3 Möglichkeiten der Darstellung einer BWA:

  • DATEV-BWA: Eine von der Firma DATEV eG erstellte EDV-Auswertung, die ihre Daten von der Finanzbuchhaltung eines Unternehmens bzw. von dessen Steuerberater bezieht.
  • Steuerberater-BWA: Der Steuerberater erstellt aufgrund eigener Software oder eigengenutzter Fremdprogramme die betriebswirtschaftlichen Auswertungen.
  • Interne Firmen-BWA: Je nach Firmengröße wird die Finanzbuchhaltung im Unternehmen selbst durchgeführt. Die dargestellten Ergebnisse werden über die eigene Software in Form einer Gegenüberstellung zwischen Einnahmen (Umsätze bzw. Erträge) und Ausgaben (Aufwendungen bzw. Kosten) aufbereitet.

Bei den 3 vorgenannten Möglichkeiten tauchen naturgemäß Unterschiede in der Darstellung auf. Diese sind jedoch nur formaler Art. Die meisten Hersteller derartiger Softwareprogramme lehnen sich bezüglich der äußeren Form an die Gestaltung der DATEV-BWA (s. Abb. 2) an.

Es ist allerdings anzumerken, dass die äußere Form der BWA deutlich freier ist als diejenige der GuV (insbesondere im Rahmen der Bilanz). Näheres regelt der § 275 HGB.

Abb. 2: Die erste Seite einer DATEV-BWA nach dem Standardkontenrahmen 04 (SKR 4)

Exkurs: Der SKR als Orientierungshilfe in der BWA

SKR steht für Standardkontenrahmen und stellt die organisatorische Grundlage für die Gliederung und Orientierung dar. Von den bestehenden 18 Versionen werden hauptsächlich der SKR 03 und der SKR 04 eingesetzt. Der SKR 04 entspricht der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Bilanzrichtliniengesetz. In der Tabelle 1 sehen Sie den Aufbau dieses Standardkontenrahmens.

 
Kontenklasse/ Kontengruppe Inhalt
0 Anlagevermögen
1 Umlaufvermögen
2 Eigenkapital
3 Fremdkapital
4 Betriebliche Erträge
5 Betriebliche Aufwendungen (Materialaufwand)
6 Betriebliche Aufwendungen (Kosten)
7 Sonstige und außerordentliche Aufwendungen und Erträge
8 Standardmäßig nicht belegt; zur freien Verfügung
9 Vortrags- und statistische Konten
10-99 Personenkonten

Tab. 1: Kontenklassen und Inhalte des SKR 04

2.1 Spalten der BWA: Monatswerte und kumulierte Werte

Die Spalte Bezeichnung (äußerste linke Spalte der Abb. 2) enthält die Bezeichnung der einzelnen Zeilen, also Umsatzerlöse, Gesamtleistung usw.

In der Spalte Monatswerte (erste Doppel-Spalte von links) sehen Sie die Monatswerte, und zwar jeweils vom aktuellen Jahr und vom Vorjahr, sodass Sie hier bereits einen ersten Vergleich vornehmen können. Um welchen Monat es sich handelt, ist im Kopfbereich der BWA ersichtlich.

In welchem Verhältnis sich die Veränderung des Bezugsmonats zum gleichen Monat des Vorjahres befindet, wird Ihnen in der Doppel-Spalte Veränderung angezeigt, und zwar sowohl als absoluter Wert, als auch in Form eines prozentualen Werts.

In der Spalte kumulierte Werte (dritte Doppel-Spalte von links) werden die kumulierten Werte angezeigt. Diese beziehen sich auf alle erfassten Monatswerte des Jahres einschließlich des Bezugsmonats, der in der Kopfzeile der BWA ersichtlich ist. Auch hier werden die Werte des aktuellen Jahres sowie die Werte des Vorjahres angezeigt.

Die Spalte Veränderung (vierte Doppel-Spalte von links) zeigt Ihnen sowohl die absolute Veränderung als auch die prozentuale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr an.

2.2 Zeilen der BWA: Die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen

Nach der Spalteneinteilung soll nun die vertikale Einteilung der BWA betrachtet werden.

Umsatzerlöse: Hier finden sich die betriebstypischen Umsätze aus Produkten und/oder Dienstleistungen des eigentlichen Betriebszwecks. Herkunft der Daten ist die Kontenklasse 4 (betriebliche Erträge) und gegebenenfalls die Kontenklasse 8 (SKR 04) oder 5/6 (SKR 03).

 
Hinweis

Summen- und Saldenliste

Die Aufschlüsselung der einzelnen Werte geschieht in der sogenannten Summen- und Saldenliste (SuSa) über die jeweiligen Kontengruppen bzw. Kontenklassen (s. Abb. 3). Sie finden diese auf den Seiten 2ff. Ihrer BWA.

Abb. 3: Hier sehen Sie einen Ausschnitt der Summen- und Saldenliste mit den Kontenklassen 3 und 4.

Bestandsveränderungen FE/UE: Bestandsveränderungen entstehen prinzipiell dann, wenn die Produktionsmenge und die Absatzmenge in einer Wirtschaftsperiode nicht deckungsgleich sind. Werden mehr Produkte hergestellt, als verkauft werden können, kommt es zu einer Bestandserhöhung.

Wird hingegen mehr verkauft, als produziert wurde (Verkauf vom Lager), liegt eine Bestandsminderung vor. In einem Handwerksbetrieb werden üblicherweise hier die bereits erbrachten, jedoch noch nicht vom Kunden abgenommenen und verrechneten Leistungen gebucht. Dies dient dazu, allzu große Schwankungen innerhalb der einzelnen Monate zu vermeiden.

Aktivierte Eigenleistungen: Zu den aktivierbaren Eigenleistungen gehören insbesondere im Unternehmen selbst hergestellte Maschinen und Werkzeuge für den eigenen Einsatz sowie Groß-reparaturen.

 
Praxis-Tipp

Abgrenzung vornehmen

Bereits hier wird deutlich, warum eine Abgrenzung wichtig ist. Führt ein Unternehmen z. B. eine dauerhafte Großreparatur mit eigenem Personal durch, erwirtschaftet es in dieser Zeit naturgemäß weniger Umsatzerlöse aus dem eigentlichen Betriebszweck. Demzufolge sinken Betriebsergebnis und Steuer...

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