Im Folgenden werden zusätzlich zu den o. g. Implikationen weitere Beispiele für einen Einsatz von Blockchain-Technologie im Controlling aufgezeigt, die zukünftig Anklang finden könnten:

Mögliche Auswirkungen der Blockchain-Technologie sind v.a. bei der mengen- und wertmäßigen Erfassung und Bereitstellung von Daten zu erwarten.[1] Werteströme zwischen rechtlichen Einheiten eines Unternehmens könnten über eine Blockchain abgewickelt werden. Dies ermöglicht schnelle und transparente Zahlungsflüsse zwischen den Vertragspartnern und eine fälschungssichere Dokumentation, welche die regulatorischen Anforderungen z. B. im Rahmen eines Transfer Pricing erfüllt. Staatliche Aufsichts- und Kontrollbehörden könnten direkten Zugang zu den auf Blockchain-Technologie basierenden Dokumentationssystemen erhalten und somit jederzeit Transaktionen einsehen und prüfen.

Weitere Einsparungen durch Blockchain wären ebenso bei der Prüfung und Auditierung von Geschäftsprozessen und -berichten zu realisieren. Unternehmen könnten die Dokumentation über Lieferung und Leistung sowie die zugehörigen Zahlungsflüsse in einer Blockchain erfassen, was zu einer Standardisierung und damit zu einer beschleunigten Auditierung des externen Rechnungswesens führen könnte.[2] Audits könnten fortlaufend, zeitnah und entkoppelt vom Geschäftsjahr stattfinden.

Ob der Einsatz einer Blockchain-Technologie tatsächlich für jeden der 10 Controlling-Hauptprozesse (s. Abb. 2) von Nutzen sein wird, ist derzeit noch nicht abzusehen und wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren herauskristallisieren. Aus aktueller Betrachtung wird die Blockchain-Technologie ihren größten Nutzen dann entfalten, wenn sie prozessübergreifend eingesetzt werden kann und somit zur Integration und Interaktion zwischen verschiedenen Prozessen herangezogen wird. Nichtsdestotrotz gilt die Technologie als sehr vielversprechend, weshalb sich Controller heute schon intensiv mit ihr beschäftigen und potenzielle Einsatzgebiete ausloten sollten.

[1] Vgl. Coenenberg, 2016, S. 11.
[2] Vgl. Deloitte, 2016.

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