Die einstufige Variante des BAB ist vorwiegend für kleinere Betriebe geeignet, die nur wenige Hauptkostenstellen haben und keine Hilfskostenstellen benötigen. Hilfskostenstellen können allgemeine Kostenstellen, wie etwa Kantine, Pförtnerei, Sicherheit oder Kfz-Stelle sein. Sie erbringen innerbetriebliche Leistungen für das gesamte Unternehmen, die grundsätzlich auch von außen bezogen werden könnten. Darüber hinaus gibt es Fertigungshilfs- und Nebenkostenstellen, die dazu dienen, den eigentlichen Produktionsprozess zu unterstützen, aber nicht direkt einer einzelnen Fertigungshauptstelle zugeordnet werden können. Dies sind z. B. die Abteilungen Konstruktion, technische Betriebsleitung, Arbeits- bzw. Auftragsvorbereitung oder Qualitätssicherung.

Der mehrstufige BAB berücksichtigt diese erweiterte Kostenstellengliederung und die zunehmende Ausweitung bzw. Detaillierung des Leistungsspektrums. Ein Einsatz des mehrstufigen BAB ist also besonders für größere Unternehmen mit mehreren Fertigungsstellen und Hilfskostenstellen und einer breiten Produktpalette von Interesse.

Die Verteilung der Kosten kann mit verschiedenen Verfahren erfolgen. Im Beispiel wurde das relativ einfache Treppen- oder Stufenleiterverfahren gewählt:

  1. Zunächst werden die Gemeinkosten wie beim einstufigen BAB auf alle vorhandenen Kostenstellen verteilt. Am Ende stehen wie gehabt die Stellengemeinkosten (Summe Gemeinkosten).
  2. Die Stellengemeinkosten der Hilfskostenstellen müssen jetzt in einem mehrstufigen (iterativen) Verfahren auf die Hauptkostenstellen verteilt werden.

2.1. Dabei werden zunächst die allgemeinen Kostenstellen, die Leistungen für das gesamte Unternehmen erbringen, auf alle anderen Kostenstellen umgelegt (im Beispiel Abb. 2 Kfz und Kantine), sodass auf diesen Kostenstellen keine Kosten mehr verbleiben.

2.2 Erst dann werden die Gemeinkosten der Fertigungshilfsstelle auf die Fertigungshauptstellen sowie die Verwaltungs- und Vertriebskostenstelle verteilt. Verteilschlüssel für die Kfz-Stelle kann die Anzahl Pkw, Verteilschlüssel für die Kantinenkosten die Anzahl der Beschäftigten einer Kostenstelle sein.

Die Kosten der Fertigungshilfskostenstelle(n) lassen sich z. B. mit Hilfe der Anzahl erstellter Konstruktionszeichnungen, der Anzahl in Anspruch genommener Reparaturen oder geleisteter Stunden auf die Fertigungshauptstellen verteilen. Durch diesen mehrstufigen Verteilungsprozess entlasten sich alle Hilfskostenstellen auf die Hauptkostenstellen, wobei die Fertigungsbereiche naturgemäß mit den meisten Kosten belastet werden (u. a. entlasten sich die Fertigungshilfsstellen ausschließlich auf die Fertigungshauptstellen).

Die weitere Verteilung und Berechnung der Zuschlagssätze geschieht dann wieder wie beim einstufigen Betriebsabrechnungsbogen. Die beschriebene Vorgehensweise bei der Erstellung eines mehrstufigen BAB lässt sich in Abb. 2 in allen Schritten nachvollziehen.

Abb. 2:  Beispiel für einen mehrstufigen Betriebsabrechnungsbogen

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