S/4HANA: Verheißung und Verunsicherung

Mit der Vorstellung von SAP S/4HANA hat SAP für Gesprächs- und Analysestoff gesorgt. Kein Produkt seit der Einführung der Softwaregeneration SAP R/3 hat einen vergleichbaren Nachhall erfahren. Die SAP-Community ist sich daher in der Einschätzung einig: Mit SAP S/4HANA befinden sich die SAP-Nutzer vor einem eklatanten Generationenwechsel. Selten war die Unsicherheit über die kundeneigene SAP-Strategie größer.

Die neue Lösung verspricht Buchung und Analyse in Echtzeit, eine Vereinfachung und Verschlankung des Buchungsstoffs durch das neue Architekturmodell von SAP S/4HANA. Dies führt zu einer Vereinfachung und Beschleunigung der Abschlusstätigkeiten. Gerade am Beispiel des Rechnungswesens ist dies symptomatisch – mit der Reduktion "auf eine einzelne Wahrheit" im Universal Journal ist es nun möglich, die konventionelle Brückenbildung zwischen Finanzbuchhaltung und Controlling in ein integriertes Einkreismodell zu überführen. Neue Frontends zur transaktionalen Erfassung als auch für das Reporting bringen Neuerungen für den User im Fachbereich.[1]

Neben diesen unbestreitbar positiven Entwicklungsschritten erzeugen stellvertretend folgende Fragen Ratlosigkeit:

  • Welche Auswirkungen hat SAP S/4HANA auf meine Systemlandschaft?
  • Welche Auswirkungen hat es auf mein Geschäftsmodell?
  • Wie betreibe ich die neue Landschaft? Wie verändert sie sich?
  • Wie viel Veränderungsbedarf aus funktionaler Sicht kommt auf mich zu?
  • Welches ist unsere Einführungsmethode?
  • Wie viele Schritte / Einzelprojekte benötige ich?
  • Wie bereite ich mich darauf vor?

Vorgehen geordnet planen und umsetzen

Ohne eine fundierte Analysephase lassen sich diese Fragen nur bedingt beantworten. Im Folgenden wird beschrieben, wie sowohl mit softwarebasierten Analysemethoden und klassischen Beratungsansätzen eine zielgerichtete Planung und Moderation für ein klares gemeinsames Verständnis Richtung SAP S/4HANA erreicht wird.

Viele SAP-Kunden beschränken sich auf eine Evaluation von Standardszenarien, wie ein Neusystemaufbau ohne Übernahme historischer Daten oder einer reinen Systemkonversion. Die Bandbreite möglicher Szenarien wird ungleich größer mit dem Einsatz von Landschaftstransformationen: so lassen sich Übernahmen historischer Daten mit einem Systemneuaufbau verbinden, die Downtime bei Systemkonversionen reduzieren oder die Neugestaltung mit bewährten Prozessen mischen. Die Gestaltungsmöglichkeiten und die technische Umsetzung werden im Kap. 3 beschrieben.

Anhand von 3 Beispielen werden unterschiedliche Lösungsansätze skizziert, wie sich grundlegende Veränderungen im Finanz- und Rechnungswesen beschleunigt und revisionssicher inkl. historischer Datenmigration auf SAP S/4HANA planen und umsetzen lassen.

[1] Vgl. Ernst, 2017.

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