Mitarbeiter­befragungen können nützlich sein

Welches Potenzial durch die Befragung interner Institutionen beim Ermitteln erfolgskritischer Größen ausgeschöpft werden kann, wurde z. T. bereits im Rahmen der Konkurrentenmodellierung gezeigt. Die Herausforderung in der Suchphase bzw. dem damit verbundenen Moderationsprozess liegt darin, eine Vertrauensbeziehung zu den Mitarbeitern aufzubauen. Diese sind nur dann bereit, sich kritisch-reflektierend zum eigenen Unternehmen bzw. positiv zum Erfolgsweg der Konkurrenz zu äußern, wenn sie mit keinen negativen Folgen übergeordneter Hierarchieebenen rechnen müssen (s. hierzu Kap. 2.3). Eine Basis zur möglichst objektiven und systematischen Befragung von Mitarbeitern (sowohl von Führungskräften als auch von ausführenden Kräften) hinsichtlich der Ressourcen- bzw. Kompetenzsituation des eigenen Unternehmens bietet die Stärken-Schwächen-Analyse[1]. Hier besteht die Möglichkeit, dass die Mitarbeiter der einzelnen Funktionsbereiche die eigenen Stärken und Schwächen im Vergleich zum stärksten Wettbewerber anhand spezifischer Kriterien bewerten. Als mögliche Beurteilungskriterien können die jeweiligen

  • physischen,
  • technologischen,
  • finanziellen,
  • organisatorischen oder
  • humanen Ressourcen

dienen.

Strategische Stärken und Schwächen entdecken

Die Ergebnisse der Stärken-Schwächen-Analyse werden in einem sog. Stärken-Schwächen-Profil visualisiert. Es ergibt sich ein Profil, das Hinweise auf strategische Stärken gibt, also Faktoren, die einen (möglichen) Wettbewerbsvorteil des Unternehmens begründen und demnach Schlüsselkompetenzen darstellen, an denen Strategien anzusetzen haben ("Stärken stärken"). Daneben treten aber auch strategische Schwächen zutage, d. h. Bereiche, in denen das Unternehmen Mängel bei Ressourcen oder Fähigkeiten aufweist. Für derartige Fälle gilt es dann, Strategien zur Beseitigung der Schwächen zu formulieren ("Schwächen schwächen").

Um die starke Subjektivität dieser Methode bei der Auswahl der Kriterien und deren Bewertung abzumildern, können unterstützende Methoden wie die Delphi-Methode eingesetzt werden, die externes Expertenwissen integriert (s. hierzu auch die Methodik "Zukunftsanalysen").

[1] Vgl. hierzu und im Folgenden Link/Weiser (2011), S. 144 ff.

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