Die Management-Unterstützungsaufgaben des Finanzcontrollings als "Controllerdienst" im Einzelnen sind:[1]

  • Koordinative Unterstützung bei der finanziellen Planung und Kontrolle. Diese Aufgabe umfasst sowohl die periodische als auch die fallweise (z. B. Investitionsprojekte) Mitwirkung. Sie bezieht sich sowohl auf die operative als auch auf die strategische Planung.
  • Sicherstellung der finanziellen Informationsversorgung. Hier geht es um alle Informationen an das Finanzmanagement und an die Unternehmensführung, die die Liquiditätssicherung, die finanzielle Bewertung aller Unternehmensprozesse sowie die Abstimmung des Liquiditätsziels mit dem Ergebnisziel betreffen.
  • Aufbau und Weiterentwicklung des Finanzcontrolling-Systems. Hierzu gehören alle Themen, die Aufgaben, Prozesse, Organisation, Instrumente sowie IT-Unterstützung zum Gegenstand haben.
  • Finanzielle Beratung bei Sonderfragen. Fallweise erfolgt die Unterstützung bei speziellen Sonderthemen, wie bei einer Unternehmensakquisition.

Zitat

Im Finanzbereich müssen die verschiedenen Planungs- und Kontrolltätigkeiten abgestimmt werden, während "extern" Liquiditätsziele mit Erfolgszielen zu koordinieren sind.[2]

Entsprechend dieser doppelten Ausrichtung des Finanzmanagements als Bereichsmanagement- und als Querschnittsfunktion hat das Finanzcontrolling ebenfalls diesen doppelten Fokus: bereichsbezogene Unterstützung des Finanzmanagements sowie Unterstützung bei der Wahrnehmung der finanziellen Querschnittsfunktion.

Es muss dabei dem Finanzcontroller bewusst sein, dass er mit abgeleiteten Größen arbeitet. Die zentralen Steuerungsgrößen im Finanzcontrolling (Liquidität und finanzieller Erfolg) sind von nichtfinanziellen Werttreibern abhängig. Notwendig ist daher, die Ursache-Wirkungszusammenhänge herauszuarbeiten, wie dies etwa der Ansatz der Balanced Scorecard realisiert.[3]

Der Finanzcontrolling-Prozess ist – eingebettet in den Gesamtprozess der Unternehmensplanung – als Planungs- und Kontrollprozess zu gestalten. Die Planungshierarchie entspricht dabei den Hierarchiestufen des Gesamtplanungsprozesses:

  • langfristige/strategische Finanzplanung,
  • mittelfristige operative Finanzplanung,
  • kurzfristige operative Finanzplanung.

Ergänzt werden diese Planungsstufen durch die tägliche Liquiditätssteuerung und -kontrolle.

Der Prozess des Finanzcontrollings ist natürlich mit dem generellen Planungs- und Berichtsprozess abzustimmen. Eine besondere Koordinationsherausforderung stellt dabei die Abstimmung mit den Planungen des Leistungsbereichs dar. Hier liegt die zentrale Aufgabe der Budgetierung. Abb. 7 verdeutlicht den Gesamtzusammenhang.

Abb. 7: Der Finanzcontrolling-Zyklus[4]

[1] Vgl. z. B. Mensch, 2008, S. 20 ff.
[2] Steiner, 2003, S. 236.
[3] Vgl. Kaplan/Norton, 1997.
[4] Steiner, 2003, S. 247.

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