Weitere Kennzahlen ermöglichen genauere Erkenntnisse zum Working Capital in der Tiefe. Die Kennzahl Best Possible Days Sales Outstanding (BPDSO) ergibt einen optimalen DSO-Wert unter der Voraussetzung, dass alle Zahlungsbedingungen exakt eingehalten werden. Durch einen Vergleich von BPDSO und DSO lassen sich Aussagen über die Qualität des Forderungsmanagements und Mahnwesens gewinnen. Dieselbe Kennzahl kann neben Forderungen in einer umgekehrten Betrachtung auch die Verbindlichkeiten umfassen, also Best Possible Days Payables Outstanding (BPDPO). Die Kennzahl Average Days Delinquent (ADD) beschreibt die Dauer der Zeitspanne von der Fälligkeit der Forderungen bis zu deren Bezahlung, d. h. die Kennzahl gibt ein exaktes Bild über verspätete Zahlungen ab und kann auch für Forderungen und Verbindlichkeiten herangezogen werden.

Weiterhin kann als Analyse des Forderungsmanagements auch eine Aufstellung der Forderungen nach Alter (z. B. nach Tagen) sehr sinnvoll sein, um zu erkennen, ob es ein grundsätzliches Problem mit Fälligkeiten und Überfälligkeiten gibt oder ob es eher um einzelne Regionen oder Kunden geht, die aus dem Rahmen fallen.

Beim Aufbau einer Kennzahlenpyramide (s. Abb. 3) lassen sich die Kennzahlen über die verschiedenen Unternehmensebenen, von Unternehmensleitung über Divisionen bis zur Fachbereichsebene darstellen. Auf dieser Basis sollte Transparenz geschaffen werden, damit eine durchgängige Steuerung des Working Capital erreicht werden kann. Dadurch ist sichergestellt, dass die Bemühungen zur Verbesserung auch über Ziele in der Organisation verankert sind und tatsächlich auf einer Prozessebene ankommen.

Abb. 3: Working Capital Kennzahlenbaum

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