Stichworte: Autonomes Fahren, Robotik, dreidimensionale Drucker, Losgröße 1. Damit sind die digitalen Entwicklungen in der industriellen Produktion vorgezeichnet. Wer als Geschäftsführer in der industriellen Fertigung tätig ist – sei es als Zulieferer, als mittelständischer Produzent industrieller Produkte oder als Geschäftsführer im Tochterunternehmen eines Konzerns – lebt schon seit vielen Jahren mit der Digitalisierung. Hier gibt es schon seit Jahrzehnten automatisierte und digital gesteuerte Fertigungsstraßen und Produktionsprozesse, intelligente Werkzeugmaschinen und programmierbare Werkzeuge. Innovationen und Digitalisierung sind für die meisten Unternehmen ein permanenter Prozess, der in Deutschland unter dem Leitmotiv Industrie 4.0 zusammengefasst ist und in den letzten Jahren deutlich an Dynamik gewonnen hat.

Dabei geht es um die Digitalisierung der Fertigungsanlagen, vorausschauende Wartung, die Vernetzung der einzelnen Werkzeuge untereinander und mit den produzierten Einzelteilen. Es geht darum, Einzelteile mit Sensoren zu versehen, um den Prozess weiter zu optimieren, um Fehlerquellen schneller zu finden und vorzubeugen (QM) und Service-Intervalle (Predictive Maintainance) digital zu organisieren.

Verändern wird sich aber auch die gesamte Produktionslogistik in der Industrie. On demand Materialbeschaffung, weiter optimierte Lagerhaltung und weiter verkürzte Produktionszeiten.

  • Beispiel Kaeser Kompressoren: Das Unternehmen produziert bisher einfache Qualitäts-Druckluft-Kompressoren. Unterdessen sammeln Sensoren in den Geräten beim Kunden Daten in Echtzeit, z. B. zu Stromverbrauch, Druckluftqualität, zu den Wartungsintervallen und Reparaturbedarf. Das Geschäftsmodell hat sich von der Produktion der Geräte zum Service-Unternehmen rund um den Druckluft-Kunden verändert.
  • Beispiel Adidas: Der Sportschuh-Produzent hat sein digitales Geschäft wieder zurück nach Deutschland geholt und produziert wieder Schuhe vor Ort in dem Fertigungsunternehmen Speedfactory. In der vollautomatisierten, robotergesteuerten Produktion werden individuelle Kunden-Designwünsche unter Einsatz von 3D-Druckern in kürzester Produktionszeit hergestellt. Vergingen bisher rund 18 Monate vom Entwurf des Schuh-Designs bis zur Produktion, kann der gesamte Prozess unterdessen innerhalb weniger Stunden umgestellt werden – bis hin zur Produktion. Jahresoutput: 500.000 Paar Schuhe.
 
Praxis-Tipp

Informationsbeschaffung zur Bedeutung der KI

Eine aktuelle BMWi-Studie "Potenziale der Künstlichen Intelligenz im produzierenden Gewerbe" betrachtet die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) gesondert mit Blick auf die Produktion. Darüber hinaus wird der Einfluss Künstlicher Intelligenz differenziert nach den unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen der produzierenden Wirtschaft untersucht und durch Unternehmensexperten von KI-Anbietern und -Anwendern eingeschätzt. Landkarten zeigen, wo Akteure der Grundlagenforschung und des Technologietransfers räumlich ansässig sind. Der Studie nach setzen im produzierenden Bereich heute ca. 25 Prozent der Großunternehmen KI-Technologien ein. Bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind es lediglich 15 Prozent. Die Studie wurde von der VDI/VDE Innovation und Technik GmbH in Berlin durchgeführt.

(www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Studien/potenziale-kuenstlichen-intelligenz-im-produzierenden-gewerbe-in-deutschland.html).

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