Durch die enge Verknüpfung des EVA mit dem Zahlenwerk des externen Rechnungswesen, lässt sich dieses Konzept vergleichsweise leicht in bestehende finanzielle Konzepte integrieren, was eine hohe Akzeptanz aufgrund der leichteren Nachvollziehbarkeit zur Folge hat.[1]

Komplexitätsreduktion durch Fokus auf ausgewählte Konversionen

Der EVA eignet sich für die Beurteilung einzelner Maßnahmen sowohl im operativen als auch im strategischen Bereich. Die Vorteile des EVA-Konzeptes liegen insbesondere in der Praktikabilität bei der Implementierung und in der laufenden Verwendung dieser Kennzahl. Aufgrund der vergleichsweise höheren Komplexität dieser Kennzahl sehen sich insbesondere mittelständische Unternehmen einem stärkeren Ressourcenbedarf gegenübersehen. An dieser Stelle sind die im Rahmen der Ermittlung des NOPAT und des EBV vorzunehmenden Adjustments zu nennen, die jedoch auch von den DAX-100-Unternehmen nicht vollständig umgesetzt werden.[2]

Konversionsaufwand abhängig von Rechnungslegung

Vielmehr erfolgt in der Praxis eine unternehmensindividuelle Auswahl der umgesetzten Konversionen. Zu beachten ist an dieser Stelle, dass der Umfang der vorzunehmenden Konversionen insbesondere auch davon abhängt, ob die Rechnungslegung auf Basis der gläubigerschutzorientierten Vorschriften des HGB oder der investororientierten IFRS erfolgt. Während eine HGB-Rechnungslegung i. d. R. einen größeren Umfang an Konversionen erfordert, ist bei einer Rechnungslegung nach IFRS eine Vielzahl an Konversionen obsolet.[3] Um nicht den Vorwurf der Manipulation ausgesetzt zu werden, sollte die Auswahl dieser Konversionen in jedem Fall transparent gemacht werden.

Vorteile des EVA

Eine Vergütung auf der Basis des EVA hat den Vorteil, dass das Management in seinen Maßnahmen auf eine Steigerung des Shareholder Value motiviert wird und sich nicht an kurzfristig orientierten Steuerungsgrößen ausrichtet.[4] Da der EVA auf Daten des externen Rechnungswesens basiert und damit einfach zu kommunizieren ist, eignet sich diese Kennzahl auch zur regelmäßigen in- und externen Berichterstattung.

[1] Vgl. Lehmann, 2012, S. 61.
[2] Vgl. die empirische Untersuchung von Aders/Hebertinger, 2003.
[3] Vgl. Weißenberger, 2011, S. 284 f.
[4] Dabei sollte der Market Value Added (MVA) als Steuerungsgröße herangezogen werden. Der MVA ergibt sich aus der Summe der mit dem gewichteten Kapitalkostensatz diskontierten zukünftigen periodischen EVA.

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