In der Artikelkalkulation sind die Kosten und Leistungen des Unternehmens enthalten. Mit den eingesetzten Planwerten zeigen sich Auswirkungen aller Annahmen in Abhängigkeit vom Produkt. In den direkten Kosten zeigen sich die Materialpreise und Fertigungslöhne, in den Zuschlagssätzen für die Beschaffung, die Fertigung, den Vertrieb und die Verwaltung finden sich die Gemeinkosten wieder. Gemeinsam mit den Planverkaufspreisen lassen sich so die Deckungsbeiträge der Produkte für die Planung bestimmen.

Für die Prüfung gilt die Annahme, dass sich die einzelnen Bausteine der Kalkulation nur langsam verändern. Große Sprünge (z. B. in den Materialkosten oder den Verwaltungskosten) lassen auf Ungereimtheiten schließen und müssen geklärt werden. Damit lassen sich Fehler, vor allem in den direkten Kosten, schnell finden.

 

Kostentreiber entdeckt

Der Hersteller von Glasprodukten kalkuliert seine Produkte mit der Zuschlagskalkulation. Unter anderem wurden bei der Glastür B erhebliche Abweichungen in der Plankalkulation zur Istkalkulation entdeckt.

 
  Istkalkulation Plankalkulation Abweichung
  Zuschlag EUR Zuschlag EUR EUR
Materialkosten   251,30   259,87 8,57
Materialgemeinkosten 7,8 % 19,60 7,2 % 18,71 –0,89
Fertigungslöhne   52,34   54,23 1,89
Fertigungsgemeinkosten 241,0 % 126,14 311,0 % 168,66 42,52
Herstellkosten   449,38   501,47 52,09
Vertriebsgemein­kosten 7,5 % 33,70 7,4 % 37,11 3,40
Verwaltungsgemeinkosten 2,8 % 12,58 3,7 % 18,55 5,97
Selbstkosten   495,67   557,13 61,46

Es zeigen sich große Differenzen bei den Fertigungsgemeinkosten, deren Zuschlagssatz von 241 % auf 311 % gestiegen ist. Das zieht sich auch in den Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten durch, so dass die Steigerung der Verwaltungsgemeinkosten von 2,8 % auf 3,7 % fast untergeht.

Die Untersuchungen in der Kostenrechnung haben ergeben, dass die Fertigungsgemeinkosten wohl so ansteigen werden wie geplant. Darin verbergen sich u. a. Energiekosten für die Schmelzöfen. Die Erhöhung der Verwaltungsgemeinkosten ist auf die Einstellung eines Kostenrechners zurückzuführen. Die Kosten wurden fälschlich nur auf die Glastürenproduktion umgelegt, nicht auch auf die Fensterproduktion.

Die Artikelkalkulation zeigt also sehr sensibel an, wo sich Kosten verändern. Im Vergleich der Istkalkulation mit der Plankalkulation können so Veränderungen und Fehler schnell erkannt werden.

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