Die erste eigentliche Arbeit besteht häufig darin, dass sich der aktuelle Eigentümer ein genaues Bild von den Stärken und Schwächen seines Unternehmens verschaffen muss. Dabei geht es noch nicht darum, den Wert des Betriebes zu bestimmen, sondern eine realistische Einschätzung aller vorhandenen Stärken und Schwachstellen zu identifizieren. Auch wenn der jetzige Inhaber meint, alle Aspekte seines Betriebes zu kennen, zeigt die  Praxis fast immer, dass Unternehmer von Dingen überrascht werden, von denen sie nichts gewusst haben bzw. die sie nicht bewusst wahrgenommen haben. Noch entscheidender als die Selbstinformation ist, dass  die potenziellen Übernahmekandidaten verlässliche Aussagen und Unterlagen an die Hand bekommen, mit deren Hilfe sie sich in Ruhe ein vollständiges Bild vom Betrieb, dessen wirtschaftlicher Position und Wettbewerbsfähigkeit machen können.

Mit Due-Diligence-Prüfung Stärken und Schwächen transparent machen

In der Praxis hat sich hier die Durchführung einer Due-Diligence-Prüfung (DDP) bewährt. Due-Diligence kann in etwa mit "Sorgfältigkeitsprüfung" übersetzt werden. Eine DDP hilft nicht nur dabei, einen schnellen und besseren Überblick über die Tätigkeitsschwerpunkte eines Unternehmens zu bekommen. Sie bietet vor allem auch die Chance, Stärken und Schwächen aufzudecken, bei der Ermittlung eines realistischen Kaufpreises zu unterstützen und sie hilft, Streitigkeiten zu vermeiden. Allerdings sind die Prüfungen meist sehr zeitintensiv und fordern den Einsatz des aktuellen Inhabers oft über Monate; und auch die Kosten sind nicht unerheblich. Oft liegen sie im mitleren fünfstelligen Bereich.

Eine DDP umfasst in der Regel mehr als "nur" eine ausführliche Analyse und Darstellung der finanziellen Situation eines Unternehmens. Folgende Teilgebiete sollte eine aussagefähige Due-Diligence-Prüfung mindestens umfassen:

  • Finanzen
  • Recht und Steuern (ggf. je ein eigenständiges Prüffeld)
  • Mitarbeiter und Unternehmenskultur
  • Wirtschaftliche Situation
  • Markt, Kunden, Produkte und Wettbewerb
  • F&E
  • Produktion, Technik, IT
  • Umwelt und Nachhaltigkeit

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