Das Produktkostencontrolling ist die zweite Ebene nach dem die Kostenarten- und Kostenstellenrechnung zusammenfassenden Gemeinkostencontrolling im Datenflussplan des QUATTRO-Modells. Aufgabe des Produktkostencontrolling ist es, sicherzustellen, dass die Erbringung der betrieblichen Leistungen in möglichst wirtschaftlicher Weise geschieht. Das Produktkostencontrolling liefert somit die erforderlichen Informationen für die Planung, Steuerung und Kontrolle der gesamten Produktkosten. Als wesentliches Instrument steht dem Produktkostencontrolling dafür die Kostenträgerrechnung zur Verfügung.

Definition Kostenträger

Unter einem Kostenträger versteht man sowohl Absatzleistungen als auch innerbetriebliche Leistungen. Abhängig vom Auswertungszweck und von der Art der Fertigung kann ein Kostenträger als abstrakte Kalkulationseinheit sowohl ein einzelnes Stück, ein Auftrag (Kunden- oder Fertigungsauftrag), ein Produkt, eine Produktgruppe als auch deren Bauteile bzw. Zwischenprodukte sein. Im Dienstleistungsbereich sind Kostenträger beispielsweise ein Projekt, eine Operation im Krankenhaus, eine Festnetzgesprächsminute eines Telekommunikationsunternehmens oder ein bearbeiteter Antrag bei einer Behörde.

„Wofür sind die Kosten entstanden?”

Mit der Kostenträgerrechnung soll gezeigt werden, wofür – für welche Kostenträger – die Kosten entstehen bzw. entstanden sind. Die Kostenträgerrechnung wird traditionell in die Kostenträgerstück- und die Kostenträgerzeitrechnung unterteilt. Die Kostenträgerstückrechnung ist gemeinhin unter dem Begriff der Kalkulation (Vor-, Nachkalkulation etc.) bekannt und soll nun im Anschluss näher erläutert werden.

Kostenträgerzeitrechnung

In der Kostenträgerzeitrechnung als Periodenrechnung werden die gesamten in einer Abrechnungsperiode angefallenen Kosten – strukturiert nach Kostenträgern – ermittelt. Die geschlossene Form der Kostenträgerzeitrechnung gliedert sich wiederum in die Betriebsleistungsrechnung, die Bestandsrechnung und die Betriebsergebnisrechnung, Letztere auch häufig kurzfristige Erfolgsrechnung genannt. Betriebsleistungs- und Bestandsrechnung werden im nächsten Beitrag unserer QUATTRO-Serie als Instrumente des Produktkostencontrolling beschrieben. Aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung, insbesondere auch für das gesamte Vertriebscontrolling, wird die Ergebnisrechnung in zwei weiteren, die Serie dann abschließenden Beiträgen dargestellt.

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