Als weitere Maßnahme des Kreditmanagements ist die Umschuldung zu nennen. Bei der Umschuldung geht es um eine Änderung von Art und Eigenschaft des vorhandenen Fremdkapitals, bspw. durch Umwandlung von kurzfristigen Lieferantenkrediten in langfristige und eventuell zinsgünstigere Darlehen. Die Höhe der Schulden ändert sich bei einer Umschuldung nicht. Häufig wird die Umschuldung eingesetzt, um die Liquiditätsbelastung aus langfristigen Kreditverträgen mit hohem Tilgungsanteil, der im Krisenfall häufig aus den Kontokorrentkreditlinien bedient wird, auf ein adäquates Maß zu reduzieren und so die Kapitaldienstfähigkeit wiederherzustellen. Die Zielsetzung der Umschuldung ist, den Liquiditätsengpass zu überwinden und die Bedienung der Zins- und Tilgungsverpflichtungen aus den erwirtschafteten Cashflows sicherzustellen.

Bei der vertraglichen Gestaltung einer Umschuldung bestehen prinzipiell 2 Möglichkeiten:

  • Zum einen kann der einem bestehenden vertraglichen Schuldverhältnis zugrundeliegende Kreditvertrag durch Vertragsergänzung oder -nachtrag verändert werden. Bei dieser Form der Umschuldung wird das bereits bestehende vertragliche Schuldverhältnis nicht unterbrochen, sondern lediglich in geänderter Form fortgesetzt.
  • Zum anderen besteht die Möglichkeit, einen neuen Kreditvertrag abzuschließen, der den ursprünglichen Vertrag ersetzt. Damit verbunden erlischt das ursprüngliche Schuldverhältnis und wird durch ein neues Schuldverhältnis abgelöst. Bei dieser Form der Umschuldung findet sozusagen eine Neukreditaufnahme statt, mit der die ursprüngliche Verbindlichkeit getilgt wird.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Finance Office Professional. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge