Der EURIBOR ist bei vielen Krediten die Messlatte für die Festlegung der Zinshöhe. Bei Festzinskrediten wird der Zins im Moment der Vertragsunterzeichnung mit dem EURIBOR (6 Monate) + der Marge für die Bank fixiert. In den vergangenen 15 Jahren hatte dieser Indexzinssatz ein Maximum von 5,22 % (September 2008). Bei einer Marge für die Bank, die auch abhängig ist vom Rating des Kreditnehmers von z. B. 3 %, betragen die Zinsen für Kredite, die im September 2008 aufgenommen wurden, 8,22 %. Das geht auch preiswerter. Wer z. B. im Januar 2021 den Kredit unter gleichen Bedingungen aufgenommen hat, zahlt nur noch 2,50 %, da der EURIBOR zu dieser Zeit negativ (-0,50 %) war. Der aktuelle Wert für den EURIBOR (6 Monate) im Juli 2022 liegt bei ca. 0,5 %. Damit scheint die Zinswende begonnen zu haben.

Die steigende Inflation in allen Staaten der EU und insbesondere in den USA lassen steigende Leitzinsen der Zentralbanken erwarten, über das bisher angekündigte Ziel hinaus. Das hat bereits jetzt Auswirkungen auf die Zinsen, die für Unternehmenskredite zu zahlen sind. Die Finanzsituation jedes Unternehmens ist individuell zu bewerten. In der Praxis findet sich kaum eine Situation, die nicht durch die Nutzung der aktuellen noch niedrigen Zinshöhe verbessert werden könnte. Aufgabe des Rechnungswesens ist es, die Entwicklung genau zu beobachten und die Zukunft einzuschätzen, die möglichen Alternativen zu prüfen und Vorschläge für die notwendigen Aktivitäten zu machen.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Finance Office Professional. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge