Gerade im Rahmen der Nachfolgeregelung bei mittelständischen Unternehmen kommen immer häufiger Finanzinvestoren zum Zuge. Diese hoch professionellen Akteure sammeln Gelder bei institutionellen Investoren und Privatanlegern ein, suchen entsprechende Investitionsmöglichkeiten und beteiligen sich (meist mehrheitlich und auf Zeit) am Eigenkapital von Unternehmen.

Da die Gelder von den Investoren oft für den Zeitraum von 10 Jahren zur Verfügung gestellt werden und die Finanzinvestoren innerhalb dieser Zeit nicht nur attraktive Übernahmekandidaten identifizieren und akquirieren, sondern im Anschluss auch eine Wertsteigerung durchführen und durch den Verkauf realisieren müssen, sind die Haltedauern meist bei 5 bis 7 Jahren. In dieser Zeit werden i. d. R. 4 Werthebel genutzt:

  1. Organisches und anorganisches Wachstum des erworbenen Unternehmens
  2. Erhöhung der Profitabilität durch Restrukturierung und Optimierung der Prozesse
  3. Gespür für Preisentwicklungen auf dem Markt für Unternehmen ("günstig einkaufen, teuer verkaufen", auch "Multiple Extension" genannt)
  4. Nutzung optimaler Finanzierung bei der Übernahme und anschließende Zurückführung des Fremdkapitals durch laufende Tilgungen

Ziel ist es, durch diese Werthebel eine jährliche Rendite von über 20 % zu erzielen. Gerade das Thema der sog. "Multiple Extension" nimmt dabei einen wichtigen Stellenwert ein und macht klar, warum auch Finanzinvestoren bei der Bewertung von Unternehmen primär an das Multiplikatorverfahren denken, obwohl für die finanzierenden Banken immer auch ein DCF-Modell aufgebaut wird, damit diese prüfen können, ob die vereinbarten Zins- und Tilgungsleistungen plausibel sind.

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