Der Prozess der Unternehmensbewertung besteht aus mehreren Einzelschritten, die aufeinander aufbauen (vgl. Abb. 2). Im Folgenden soll der grobe Ablauf einer Unternehmensbewertung beschrieben werden.

Due Dilligence durchführen

Bevor mit der rechnerischen Unternehmensbewertung begonnen werden kann, muss das Zielobjekt auf mögliche Chancen und Risiken hin analysiert werden. Hierzu bietet sich die Durchführung einer Due Diligence an. Zur besseren Vergleichbarkeit der Unternehmenskennzahlen empfiehlt es sich, falls möglich, eine Peergroup aus Vergleichsunternehmen zu bilden. Bei nicht börsennotierten Unternehmen ist dies allerdings oft nur sehr schwer realisierbar. Alternativ können Branchenkennzahlen zum Vergleich herangezogen werden.

Bewertungsverfahren festlegen

Als Nächstes erfolgt die Auswahl des passenden Bewertungsverfahrens. Voraussetzung hierfür ist die Bestimmung bzw. Analyse des Bewertungsanlasses. Insbesondere bei Bewertungen für steuerliche Zwecke ist auf die Auswahl ein besonderes Augenmerk zu werfen. In der Praxis werden häufig neben dem Substanzwertverfahren (Liquidationswert ist Mindestverkaufspreis) und der in der jeweiligen Branche üblichen Praktikermethode immer auch das Ertragswertverfahren und/oder die Discounted-Cash-Flow-Methode mit berücksichtigt.

Begleitende Analyse

Je nach Auswahl des Bewertungsverfahrens müssen im weiteren Verlauf die zugehörigen wertrelevanten Größen ermittelt werden. Bei der operativen Unternehmensanalyse steht die Kennzahlenanalyse im Vordergrund. Da diese jedoch stark vergangenheitsorientiert ist und es sich bei DCF- und Ertragswertmethode um zukunftsorientierte Verfahren handelt, wird sie um die strategische Unternehmensanalyse ergänzt. Bei der strategischen Unternehmensanalyse erfolgt u. a. eine Analyse der gegenwärtigen und zukünftigen Effekte des Makroumfelds des Unternehmens. Aus den gewonnenen Daten werden Planungsrechnungen (Plan-Bilanz, Plan-GuV, Plan-Cashflow-Rechnungen) erstellt. Diese sind bei der DCF- und Ertragswertmethode die Basis zur Ermittlung des Unternehmenswerts als Zukunftserfolgswert.

Abb. 2: Prozess der Unternehmensbewertung

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