Im Folgenden möchten wir nun mögliche Hilfen und Metriken für die Steuerung von selbstorganisierten Teams darstellen. Wir unterscheiden hierbei bewusst zwischen Steuerungshilfen und konkreten Kennzahlen. Als Steuerungshilfen verstehen wir grundlegende Ansätze oder Konzepte, die bei der Realisierung von selbstorganisierten Teams eine unterstützende Wirkungsweise haben wie bspw.:

  • OKR: Objectives and Key Results (OKR) ist ein Rahmenwerk für modernes Management, das die einzelnen Aufgaben von Teams und Mitarbeitern mit der Unternehmensstrategie, -plänen, und -vision verknüpft. Zielgrößen und Kernergebnisse können hierdurch objektiv feststellbar bzw. messbar sein und vom gesamten Unternehmen eingesehen werden.[1] Durch diesen Ansatz können die Aufgaben und Ziele der selbstorganisierten Teams transparent mit denen der Gesamtorganisation in Einklang gebracht werden.
  • Agiles Projektmanagement: Grundsätzlich bietet es sich in selbstorganisierten Teams an, auf Steuerungshilfen des agilen Projektmanagements zurückzugreifen. Im Bereich der Planung sind, wie durch Cooper/Sommer (2018) bereits dargelegt, nicht nur in Software- sondern auch in Hardware-Projekten Instrumente wie der Product Backlog, der Sprint Backlog oder auch ein Burndown Chart durchaus hilfreich. Im Product Backlog sind alle grundlegenden Projektziele enthalten und als User Stories ausformuliert. Das Sprint Backlog umfasst alle in Form von User Stories formulierten Aufgaben, die erledigt werden müssen, um das Ziel des Arbeitszyklus zu erreichen. Im Burndown Chart wird täglich der im aktuellen Arbeitszyklus noch zu leistende Restaufwand grafisch dargestellt. Das Controlling im agilen Projektmanagement ist vor allem auf die Team-Performance und den Einzelbeitrag zum Team ausgerichtet.[2]
  • Performance Boards: Die in klassischen Projektorganisationsformen bewährten Projektstrukturpläne mit konkreten Meilensteinen finden in selbstorganisierten Teams zwar nach wie vor Anwendung, trotzdem gibt es als Ergänzung einfachere Methoden, die wesentlichen Projektaufgaben für alle Teammitglieder transparent festzuhalten und mit Zielgrößen und Fristen zu versehen. Hierfür wurde eine Vielzahl von Performance Boards entwickelt. So kann unter anderem auf das Lean Strategy Board, ein klassisches Kanban-Board, Story Mapping und viele weitere Ausprägungsformen von Performance Boards zurückgegriffen werden.[3] Selbstverständlich können des Weiteren klassische Projektmanagement-Tools wie Budget-/Ressourcenmanagement, Meilensteinplanung und Gantt-Diagramm eingesetzt werden.

Neben den vorgestellten Hilfen bedarf es auch konkreter Kennzahlen zur Steuerung von selbstorganisierten Projektvorhaben. Einige der Metriken lassen sich auch im agilen Projektmanagement wiederfinden, da dieses durch ein hohes Maß an Selbstorganisation gekennzeichnet ist:[4]

[1] Vgl. Wodtke, 2014.
[2] Vgl. Kraus, 2009.
[3] Vgl. Singh/Kumar, 2020.
[4] Vgl. Prowareness, 2020; Cabri/Griffiths, 2006; Mollenhauer, 2019.

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