Das Fürstentum Andorra liegt in den Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich. Das Land, dessen Landessprache Katalanisch ist, weist hierbei die Besonderheit auf, dass als Staatsoberhäupter sowohl der französische Staatspräsident als auch der Bischof von Urgel in Spanien fungieren. Diese Regelung besteht bereits seit dem Mittelalter. Das Land hat rund 76.000 Einwohner und ist Mitglied der UN und der OSZE, nicht aber der EU. Gleichwohl ist die Währung der Euro. Bis 2014 gab es keine direkte Einkommensbesteuerung, seitdem gilt eine moderate Besteuerung von 5 % auf Gewinnaktivitäten. Der Umsatzsteuersatz ist niedriger als in Spanien oder Frankreich, eine Erbschaftsteuer gibt es nicht. Andorra war deshalb zumindest in der Vergangenheit als Standort für Briefkastenfirmen bekannt. Allerdings besteht seit 2010 mit Deutschland ein Abkommen über Informationsaustausch.[1] Trotzdem steht Andorra immer noch im Fokus, wenn seitens der EU Steueroasen benannt werden, die es auszutrocknen gilt. Die Regierung von Andorra hat allerdings in 2016 angekündigt, zukünftig kooperativer hinsichtlich der Zusammenarbeit mit anderen Ländern zu sein. Die Zukunft von Andorra als Steueroase ist deshalb offen.

[1] DBA Andorra Steuerauskunft v. 25.11.2010, BGBl. 2012 II S. 146.

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