Die Kalkulation der Leistung eines Unternehmens ist eine permanente Aufgabe für die Kostenrechnung. Aus der Entwicklung eines Produktes ergibt sich die Entwicklungskalkulation, aus den Budgetzahlen lässt sich die Plankalkulation errechnen. Bei jeder Fertigung oder bei jedem Kauf entstehen Daten, aus denen sich die Nachkalkulation ermitteln lässt. Bewertet mit den jeweils gültigen Preisen für die Faktoren, entsteht aus Stücklisten und Arbeitsplänen die Istkalkulation. Diese Daten immer aktuell zu halten ist eine Sisyphusarbeit – selbst für kleine Unternehmen, die oft über mehrere Hundert Produkte verfügen.

Damit diese permanente Nachkalkulation nicht zu aufwändig wird, wird die Kostenträgerrechnung in den Quartalsabschluss übernommen. Zu diesem Termin werden die innerhalb des Dreimonatszeitraums produzierten oder gekauften Produkte nachkalkuliert. Für alle Leistungen des Unternehmens sollte eine Istkalkulation erstellt werden. Dies ist bei der Nutzung von IT-Systemen für die Produktionssteuerung problemlos möglich, auch wenn "Nachkalkulation" in unterschiedlichen Systemen unterschiedlich definiert ist. Sonst muss die manuelle Arbeit vorher eingegrenzt werden:

  • Stellen Sie fest, welche Rohstoffpreise sich im abgelaufenen Quartal signifikant (z. B. um mehr als 5 %) verändert haben.
  • Stellen Sie fest, in welche Endprodukte diese Rohstoffe eingehen und erstellen Sie die Istkalkulation.
  • Stellen Sie fest, welche Kosten für Produktionsfaktoren (z. B. Maschinenstundensätze, Personalkosten) sich im abgelaufenen Quartal signifikant (z. B. um mehr als 5 %) verändert haben.
  • Stellen Sie fest, welche Ihrer Produkte diese Faktoren nutzen und kalkulieren Sie diese neu.
 

Abweichungen entdecken

Die Istkalkulation wird mit der Nachkalkulation verglichen. Ist- und Nachkalkulation eines Produktes oder einer Leistung werden mit der Plankalkulation verglichen. Dadurch entdecken Sie Abweichungen, die Sie untersuchen müssen. Oft verändern sich die Preise für Material und andere Faktoren ungeplant, in vielen Fällen sind jedoch Erfassungsfehler und falsche Stammdaten wie Stücklisten oder Arbeitspläne Grund für Abweichungen. Der Quartalsabschluss gibt Ihnen die Möglichkeit, diese Fehler auch während des Jahres zu entdecken.

Aus den Istkosten des abgelaufenen Quartals errechnen sich auch die Zuschlagssätze für die Material- und Fertigungsgemeinkosten und für die Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten der Zuschlagskalkulation. Um eine Kostenunterdeckung zu vermeiden, sollten neue Kalkulationen mit den Sätzen der Quartalsabschlüsse gerechnet werden.

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