Das Ziel der Rentabilitätsvergleichsrechnung ist es, diejenige Investitionsalternative zu bestimmen, welche den höchsten Gewinn pro eingesetzter Geldeinheit an Kapital erbringt. Folglich gilt es, die Verzinsung des eingesetzten Kapitals zu ermitteln. Formal ergibt sich die Periodenrentabilität zu:

Da im Rahmen der Rentabilitätsvergleichsrechnung durchschnittliche, periodische Größen zueinander in Beziehung gesetzt werden, handelt es sich um ein statisches Investitionsrechnungsverfahren (vgl. Bieg/Kußmaul, 2000, S. 71).

Eine Rentabilitätsrechnung kann sowohl zur Beurteilung einer einzelnen Investition als auch für die Lösung von Auswahlproblemen eingesetzt werden:

  • Eine einzelne Investition ist dann als vorteilhaft zu betrachten, wenn die Periodenrentabilität positiv ist, weil dann über die entstehenden Kosten (incl. der Kosten für die Kapitalbeschaffung) hinaus ein Überschuss erwirtschaftet wird.
  • Bei mehreren Investitionsobjekten ist dasjenige als das vorteilhafteste zu betrachten, das die größte Periodenrentabilität aufweist.

Die Rentabilitätsvergleichsrechnung soll anhand des nachfolgenden Beispiels verdeutlicht werden. Einem Unternehmen liegen hierbei zwei Investitionsalternativen für eine neue Produktionsanlage mit den in Tabelle 1 dargestellten Daten vor:

 
Daten Alternative A Alternative B
1. variable Kosten pro ME 2,50 EUR 1,80 EUR
2. fixe Kosten pro Periode 14.000 EUR 19.500 EUR
3. Erlöse pro ME 4,80 EUR 5,10 EUR
4. Anschaffungskosten 75.000 EUR 100.000 EUR
5. geplante Nutzungsdauer 10 Jahre 10 Jahre
6. maximale Leistungsabgabe pro Periode 10.000 10.000

Tab. 1: Daten des Beispielfalls

Der durchschnittliche Kapitaleinsatz ergibt sich bei kontinuierlichem Amortisationsverlauf (Kostenvergleichsrechnung) zu:

Der durchschnittliche Periodengewinn berechnet sich gemäß nachfolgender Gewinnfunktion:

Damit ergibt sich der durchschnittlicher Periodengewinn für beide Investitionsalternativen zu:

Die Division des durchschnittlichen Periodengewinns durch die durchschnittliche Kapitalbindung ergibt die Periodenrentabilitäten:

Jede Investition ist für sich genommen vorteilhaft, da beide Periodenrentabilitäten positiv sind. Im Rahmen einer Auswahlentscheidung ist die Anlage B der Anlage A auf Grund der höheren Periodenrentabilität vorzuziehen.

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