Die Prozesskostenrechnung kann bei der Neugestaltung von Prozessen wichtige Informationen liefern: beispielsweise in der Restrukturierung Informationen über Prozesskostenwirkungen geplanter Neuorganisationen und in der teamorientierten Prozessoptimierung Informationen über die Kosten derzeitiger Prozesse und Kostenwirkungen von Prozessänderungen.

Prozesskosten sind jedoch nur eine Bewertung der in den Prozess gehenden betrieblichen Ressourcen. Auf der Inputseite müssen Zeit- und Qualitätsinformationen hinzukommen, um ein breiteres Bild zu erhalten[1]. Auf der Outputseite setzt die Prozesskostenrechnung als Teil des Gemeinkostenmanagements an der betrieblichen Effizienz an. Wird eine konstante Effizienz angenommen, soll die Neugestaltung die Kosten reduzieren. Meist haben aber Prozessgestaltungen auch Rückwirkungen auf die internen Leistungen oder gar die Marktleistung.

Bei der o. g. Restrukturierung ist dies sogar Teil des Vorgehens. In diesen Fällen greift die Prozesskostenrechnung allerdings zu kurz. Man bräuchte eine Prozess"wert"betrachtung als Verhältnis aus Nutzen zu Kosten[2]. Da sich Wirkungen und Nutzen von Prozessen erheblich schlechter als Kosten und Zeitgrößen standardisiert messen lassen, ist das aber eine bis heute noch nicht gelöste Aufgabe.

[1] Zumindest bzgl. Zeit-Informationen gibt es hier eine Erweiterung, das "time-driven activity-based costing", vgl. Coeners/von der Hardt, 2004.
[2] Vgl. Friedl, 2009, S. 204.

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