Die Produktqualität gilt als Grundvoraussetzung für die Versorgungssicherheit und stellt das häufigste Risikopotential mit direkten Schadensauswirkungen im Einkauf dar. Fehlerhafte Lieferungen für den Weiterarbeitungsprozess führen zu Reklamationen durch Kunden und können die gesamte Endkundenbeziehung gefährden.

  • Störung des Produktionsprozesses:Eine fehlerhafte Materiallieferung hat häufig Auswirkungen auf die gesamte Prozesskette. Insofern ist je nach Fehlergrund beim Lieferanten oder auch in der eigenen technischen Fachabteilung die Ursachen zu ermitteln und mit Hilfe von Qualitätschecklisten abzustellen.[3]
  • Materialmangel: Bei der Entdeckung und Zurückweisung von fehlerhaftem Material in der Qualitätsprüfung steht ggf. nicht genügend Material für zu erbringende Fertigungsaufträge zur Verfügung. Daraus können verspätete Lieferungen an den Endkunden resultieren.
  • Ausschuss: Wird fehlerhaftes Material in der Fertigung eingesetzt, entsteht Ausschuss in der Produktion. Die Kosten der verlorenen Wertschöpfung für bereits bearbeitete Materialien können häufig nicht dem Lieferanten weiterbelastet werden, weil dieser nur für das Ausgangsmaterial Ersatz leistet.
  • Kundenverluste: Die Herstellung und Auslieferung von unbemerkt fehlerhaften Produkten verursachen Imageschäden und Verluste von Kunden. Gewährleistungs- und Schadensersatzansprüche durch Endkunden sind weitere mögliche Folgen für das Unternehmen.

Maßnahmen zur Ermittlung von Qualitätsrisiken sind aus Sicht des Einkaufs kontinuierliche Bewertungs- und Messverfahren und konsequente Ableitungen von Einkaufshebeln wie Ziel-, Pönale- und Qualitätsvereinbarungen mit den Lieferanten.Fehlerhafte Lieferungen kann der Einkauf in Zusammenarbeit mit Funktionsträgern aus der Entwicklung und der Qualitätsabteilung reduzieren.

Der Gefahr von fehlerhaften Lieferungen kann folgender Maßen vorgebeugt werden:

  • Vollständige Spezifikationen
  • Genaue Lieferantenprüfplane
  • Korrekte Wareneingangsprüfung nach Qualitätsprüfplane
  • Geeignete vertragliche Vereinbarungen mit Lieferanten schaffen Voraussetzungen Fehlleistungskosten abzuwälzen
[3] Vgl. Gabath, Risiko- und Krisenmanagement im Einkauf: Methoden zur aktiven Kostensenkung, 2010, S. 29 f.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Finance Office Professional. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge