Visualisierung komplexer Sachverhalte
Ergebnisse komplexer Entscheidungsprozesse werden oftmals ergänzend mithilfe von Portfolioanalysen visualisiert. Für den Fertigungsbereich eignet sich dabei insbesondere die Technologieportfolioanalyse.[1] Dabei werden zur Reduktion der Komplexität, die die Suche nach einer geeigneten Technologie mit sich bringt, die vielfältigen Auswahlkriterien auf 2 Parameter komprimiert. Einer kann dabei vom Unternehmen beeinflusst werden; beim zweiten handelt es sich eher um eine nicht vom Unternehmen steuerbare Größe.
Technologiewahl und Handlungsempfehlungen
Stellt man sich beispielsweise die Frage, ob denn eine neue Fertigungstechnologie im Unternehmen eingesetzt werden sollte, so sind für die Erstellung des Portfolios die Parameter "Beherrschbarkeit der Technologie durch das Unternehmen (Technologieposition)" und "Attraktivität der Technologie für die Branche (Technologieattraktivität)" denkbar. Es ist zu prüfen, welche Stärken und Schwächen das eigene Unternehmen in Bezug auf die neue Technologie aufweist und welche Chancen und Risiken diese Technologie generell dem Markt bietet. Die Beurteilung der Einzelkriterien führt dann – entsprechend einer 4-Felder-Matrix – zu folgenden 4 unterschiedlichen Handlungsempfehlungen (s. Abb. 4):[2]
- Einführung der Technologie nicht weiter verfolgen!
- Technologie eindeutig im Unternehmen nutzen und künftig einsetzen!
- Technologie im Unternehmen einsetzen; die fehlende Beherrschbarkeit ist durch Aufbau (Akquise bzw. Qualifikation eigener Mitarbeiter) oder durch den Einkauf von fehlendem Know-how (Einbindung von Ingenieurbüros oder wissenschaftlicher Kompetenzzentren) auszugleichen.
- In Anbetracht der mangelnden Attraktivität Technologie einsetzen, sofern keine Alternativen bestehen. Alternativensuche ausweiten oder an der Weiterentwicklung der Technologie mitwirken.
Abb. 4: Beispiel eines Technologie-Portfolios, bei der die Beherrschbarkeit durch das Unternehmen noch nicht ausreichend gegeben ist
Der Nutzen von Technologie-Portfolioanalysen in Kombination mit Nutzwertanalysen liegt neben der geschaffenen Entscheidungstransparenz vor allem darin, dass Technologien nicht unreflektiert und emotional allein mit dem Hinweis eingeführt werden, man dürfe den Technologieanschluss nicht verpassen.[3]
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