Zusammenfassung

  • Die Unternehmensplanung ist heutzutage vielerorts noch von einer unzureichenden systemtechnischen Unterstützung geprägt. Auf dem Markt indes etablieren sich zunehmend Plattform-Anbieter deren Lösungen eine performantere Unterstützung der Planung ermöglichen.
  • Mit dem Aufkommen der sog. Platform Solutions verschieben sich zugleich die Anforderungen an die moderne Unternehmensplanung. Der vorliegende Beitrag skizziert diese Anforderungen und geht dabei auf die zentralen Eigenschaften und Funktionalitäten einer Plattform ein.
  • Anhand der cloudbasierten Planungsplattform von Anaplan wird ferner ein konkretes Praxisbeispiel vorgestellt. Als Leitplanken dienen hierbei die zuvor beschriebenen Anforderungen an die moderne Planung und deren konkrete Umsetzung in der Technologie.

1 Neue Möglichkeiten für die Planung in Zeiten der Digitalisierung

Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung rücken bei der Unternehmensplanung zunehmend neue technische Möglichkeiten in den Fokus. Das verstärkt den ohnehin vorhandenen Handlungsbedarf, denn viele Unternehmen sind nicht auf dem aktuellen Stand der Technik: Betrachtet man den Status quo, so finden sich viele Insellösungen für die Planung, häufig auf Basis von Microsoft Excel. Die jeweiligen Ergebnisse der Teilplanungen müssen in aufwendigen, manuell durchgeführten Schritten zu einem Gesamtplan für das Unternehmen zusammengeführt werden. Eine Abstimmung der beteiligten Abteilungen untereinander ist oft zeitaufwendig und wird systemseitig nur unzureichend gefördert. Hinzu kommt, dass die eingesetzte Planungssoftware nicht selten Unzulänglichkeiten darin aufweist, mit der Unternehmensentwicklung und einer sich verändernden Umwelt flexibel Schritt zu halten. Abb. 1 fasst die o. a. Situation und den damit einhergehenden Handlungsdruck nochmals kompakt zusammen und befördert zugleich das Denken in künftigen Alternativen.

Abb. 1: Handlungsdruck in Richtung integrierter Planungsplattformen[1]

Der vorliegende Beitrag skizziert die Anforderungen zukünftiger Planungsformen an die IT-Unterstützung. Im Kern steht hierbei das Konstrukt der sog. Planungsplattform, auf welcher die Planung der Zukunft maßgeblich ablaufen wird.[2] Nach einer Einführung in das Thema "Planungsplattform" im 2. Kapitel werden in Kapitel 3 die wesentlichen Merkmale einer modernen Planung – unterstützt durch die Plattform – dargelegt. Anschließend erfolgt die detaillierte Erläuterung eines konkreten Praxisbeispiels. Aufgrund ihrer positiven Marktresonanz,[3] wurde hierfür die cloudbasierte Planungsplattform von Anaplan und deren Funktionalitäten zur Unterstützung der Planung ausgewählt. Der Fokus liegt hierbei auf den Funktionalitäten, die die Umsetzung einer modernen Unternehmensplanung ermöglichen und so dem Planer Effizienz- und/oder Effektivitätsvorteile verschaffen. Abschließend wird eine kritische Würdigung vorgenommen und der Blick auf zukünftige Entwicklungen gerichtet.

[1] Eigene Darstellung.
[2] Vgl. Kappes/Leyk, 2018, S. 4.
[3] Anm. d. V.: 89 % der Anaplan-Anwender geben an, das Produkt wahrscheinlich oder definitiv an andere Unternehmen weiterempfehlen zu wollen (vgl. BARC, 2019, S. 14).

2 Die Planungsplattform: Wesentliche technische Elemente und Einordnung

Die moderne Planung wird zukünftig stärker denn je systemseitig unterstützt werden. Die Verfügbarkeit einer zeitgemäßen IT-Unterstützung ist hierbei als kritisch für die Effektivität und Effizienz der Planung einzustufen. Das Konstrukt der sog. "Planungsplattform" fungiert als Synonym für diese Unterstützung und soll im Folgenden – in seinen technischen Grundzügen – kurz erläutert werden.

Von ihrer Grundstruktur her folgt eine Planungsplattform einer Drei-Schichten-Architektur:

  • Benutzeroberfläche (Dateneingabe und Präsentation): Die Benutzeroberfläche fungiert als Schnittstelle zwischen Computer und Mensch. Die grafische Benutzeroberfläche ist der sichtbare Teil, der auf dem Bildschirm zu sehen ist, wenn man mit einem Programm arbeitet. Oft wird in diesem Kontext synonym auch der Begriff GUI für "graphical user interface" – grafische Benutzerschnittstelle – verwendet.
  • Logik- und Modellierungsschicht (Umsetzung der fachlichen Anforderungen): In der Logik- und Modellierungsschicht werden sämtliche Methoden zu Berechnungen und Algorithmen implementiert. Hier findet die technische Realisierung der fachlichen Anforderungen statt.
  • Datenintegrationsschicht (Integration und Speicherung von Daten): In der Datenintegrationsschicht werden alle Methoden verankert, die Daten direkt aus einer Datenquelle lesen. Dazu zählen Methoden, die mittels SQL[1] Datenbank-Abfragen erstellen, Methoden, die APIs[2] von Webservices ansteuern oder sogar Methoden, die ganz simple Daten aus Dateien (Excel; csv, Textdatei, usw.) lesen. Neben dem Laden der Daten findet in der Datenintegrationsschicht auch eine Speicherung/Lagerung der Daten zur Weiterverarbeitung in der Logik-und Modellierungsschicht statt.

Eingeordnet in eine umfassendere Business Intelligence (BI)-Systemwelt werden über die in der Datenintegrationsschicht vorhandenen Konnektoren Daten aus anderen Software-Systemen integriert bzw. angebunden. Diese können sowohl i...

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Finance Office Professional. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge