Es ist wichtig, sich nicht nur auf selbst definierte Pläne zu konzentrieren, sondern auch übergreifende Branchen- und Wirtschaftsindikatoren einzubeziehen und die Konkurrenz im Auge zu behalten und sich mit ihr zu messen. Unter relativen Zielen versteht man Ziele, die sich im Vergleich mit (in der Regel externen) Vergleichsgruppen – zum Beispiel zum größten Mitkonkurrenten – verändern (z. B. relevanter Marktanteil oder Umsatzanteil in einem definierten Markt). Relative Kennzahlen (z. B. Umsatzrentabilität) sind demnach keine relativen Ziele.

Absolute Ziele sollten durch ausgewählte relative Ziele ergänzt werden, um nicht nur einen internen Blickwinkel zu haben. Dabei ist zu berücksichtigen, inwieweit externe Werte vergleichbar und vor allem eruierbar sind. Potenzielle Datenquellen sind Geschäftsberichte, publizierte Statistiken und Studien oder auch das Wissen der eigenen Führungskräfte über die Branche und die Konkurrenz.

Benchmarking als pragmatische Vorstufe ist unabhängig vom Einsatz relativer Ziele zu empfehlen. In bestimmten Abständen sollen projektbasiert Themenstellungen einem Benchmarking mit externen oder bei größeren Unternehmen auch internen vergleichbaren Einheiten/Unternehmen unterzogen werden.

Beim Einsatz relativer Ziele ist besonderes Augenmerk auf die Auswahl der zu vergleichenden Unternehmen zu legen: Je enger man die Vergleichsgruppe fasst, desto weniger vergleichbare Unternehmen können in Betracht gezogen werden (z. B. Vergleich eines Spezialanlagenbauers mit Unternehmen, die gleiche/ähnliche Anlagen bauen). Fasst man die Vergleichsgruppe weiter, desto mehr Unternehmen hat man zur Verfügung, dafür ist aber ein Vergleich von Kennzahlen umso schwieriger (z. B. Vergleich eines Spezialanlagenbauers auch mit nicht konkurrierenden Anlagenbauern, die andere Anlagenarten und -größen anbieten).

Gegen den ausschließlichen Einsatz relativer Ziele spricht die Problematik der Steuerbarkeit in der konkreten Situation. Nur bei wenigen Branchen (z. B. Autozulassungen, Absatzzahlen für Teile des Handels) lassen Fakten sowohl die Zielansteuerung als auch die nachträgliche Beurteilung objektiv zu. Umsatz- und Marktanteilsgrößen werden als Vergleichsmaßstäbe einer vergleichsweise höheren Unsicherheit unterworfen sein.

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