Gestiegene Ansprüche

Die Herausforderungen für Unternehmen sind in der Vergangenheit stetig gestiegen. Gesetzliche und marktseitige Rahmenbedingungen verändern sich anhaltend, das Tempo der Veränderung steigt zunehmend und auch die Anforderungen der externen Stakeholder werden größer. Damit mehren sich auch die Ansprüche an das Berichtswesen. Dabei stellen Unternehmen mit einem qualitativ hochwertigen Reporting die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Die Qualität der Berichterstattung ist wesentlich für die interne Unternehmenssteuerung und zugleich ein Aushängeschild mit dem sich Unternehmen gegenüber Banken, Kapitalmarkt oder Öffentlichkeit präsentieren.

Ein hochwertiges Reporting hat entscheidungsrelevante Informationen zu transportieren, also relevante Berichtsinhalte an Berichtsempfänger und Entscheider zu übermitteln. Basis dafür ist die korrekte Abbildung der aktuellen Geschäftslage verbunden mit einem realistischen Blick in die Zukunft. Daneben müssen im Berichtswesen finanzwirtschaftliche und nicht finanzwirtschaftliche sowie qualitative Daten integriert werden.

Vielfältige Handlungsfelder

Auch muss es durch Standardisierung der Reporting-Prozesse und einer sauberen Definition von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten sowie dem Erzielen eines hohen Automatisierungsgrads gelingen, den Aufwand der Berichterstellung zu senken und gering zu halten. Schließlich sind Innovationen wie mobiles Reporting oder Dashboarding sowie Self-Service-BI, soweit sinnvoll, zu integrieren und anzuwenden.

Leider ist der Stand des Reportings in Unternehmen nicht so, wie es gewünscht und erforderlich wäre. Es existiert eine zu große Menge von Informationen in einer zu hohen Anzahl von Berichtsprodukten, die den Blick auf die wesentlichen steuerungsrelevanten Informationen verschleiern. Die Berichte liefern nicht die aktuell zur Steuerung benötigten Informationen. Es existieren widersprüchliche Aussagen zu identischen Sachverhalten. Eine Visualisierung fehlt gänzlich bzw. ist nicht standardisiert. Kommentare und Management-Empfehlungen im Rahmen der Reporting-Regelprozesse werden nicht genutzt oder fehlen und last but not least führt eine geringe Automatisierung und komplexe Prozesse zu hohen Aufwänden in der Berichtsgenerierung. Insofern wird das Berichtswesen berechtigterweise auch als Dauerbaustelle des Controllings angesehen,[1] dem in der Vergangenheit nicht die erforderliche Bedeutung beigemessen wurde. Das muss und wird sich ändern, weil bei zunehmender Volatilität die Notwendigkeit der Informationsversorgung des Managements mit steuerungsrelevanten Informationen in der entsprechenden Form steigen wird.

[1] Vgl. Klein/Gräf, 2014, S. 5.

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