Im nächsten Schritt wird entschieden, welche Abweichungen in welcher Form visualisiert werden sollen. Abweichungen sind der Hauptgegenstand von Analysen, Kommentaren und Begründungen. Die Basiswerte sagen oft wenig aus, z. B. ein Umsatz von 10 Mio. EUR. Erst die Abweichung von einem Vergleichswert ermöglicht eine entscheidungsorientierte Bewertung der gezeigten Daten. Die wichtigsten Abweichungen sollten daher unbedingt visualisiert werden.

Grundsätzlich stehen 2 Darstellungsmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Die separate Anzeige neben der Basisgrafik oder
  • die integrierte Darstellung direkt an den Basissäulen oder -balken.

Jede dieser Abweichungsanzeigen visualisiert die Differenz der gezeigten Basiswerte (z. B. Ist) zu einem zweiten, nicht gezeigten Szenario (z. B. Plan).

Die separate Darstellung neben oder über der Basisgrafik bildet die universelle Standardlösung (s. Abb. 4, erste Reihe). Hier sind die Abweichungen sehr deutlich zu erkennen und können einfach beschriftet werden, ohne dass Probleme mit Überschneidungen auftreten. Mehrere Abweichungsdiagramme lassen sich modular kombinieren, z. B. absolute und relative Abweichung. Außerdem erlaubt die separate Anzeige Überleitungsdarstellungen mit kleinen Wasserfalldiagrammen (s. Abb. 4, zweite Reihe). Mit diesen wird z. B. die kumulierte Abweichung über mehrere Zeitperioden gezeichnet oder, mit vertikaler Achse, eine Ergebnisrechnung visualisiert.[1]

Die integrierte Abweichungsanzeige ist immer dann empfehlenswert, wenn für das gesamte Diagramm möglichst wenig Platz verbraucht werden soll. Der häufigste Anwendungsfall sind Small-Multiple-Diagramme (s. Abb. 4, dritte Reihe). Die einzelnen Abweichungen sind hier weniger deutlich zu erkennen. Bei der Datenbeschriftung entstehen häufig Probleme mit Überschneidungen.

In den hier vorgestellten Diagrammtypen werden Basiswerte und Abweichungen kombiniert angezeigt. Dies hat den Vorteil, dass mehrere Aussagen visuell transportiert werden. In den Basiswerten werden Muster und Trends sichtbar, z. B. die Saisonalität der Istwerte. Positive und negative Abweichungen springen durch ihre Farbsignale ins Auge. Die Größe der einzelnen Abweichungen ist einfach zu vergleichen. Es entsteht ein intuitives Verständnis der Größenrelation zwischen Abweichung und Basiswert.

Abb. 5: Sonderformen von Diagrammen (Beispiele)

[1] Vgl. Wolff, 2014.

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