Unter der Vielzahl der vorgeschlagenen und publizierten Konzepte finden

  • Management by Objectives,
  • Management by Exception,
  • Management by Results und
  • Management by Delegation

die stärkste Beachtung und praktische Verbreitung.

  • Management by Objectives (MbO) ist das in der Praxis wichtigste Führungskonzept. Sein Wesen besteht in der Vorgabe von Zielsetzungen für alle Führungsebenen oder, je nach Partizipationsgrad, im gemeinsamen Erarbeiten verbindlicher Zielvorgaben. Wesentlich an diesem Konzept ist, dass der Maßnahmenkatalog zum Erreichen der Ziele den verantwortlichen Mitarbeitern zur freien Entscheidung überlassen ist. Bedingung ist, dass das Generalziel des Unternehmens in widerspruchsfreie Einzelziele aufgespalten werden kann (Grundsatz der Operationalisierbarkeit) und in den abgeleiteten Zielen transparent bleibt. Veränderungen im Umfeld des Unternehmens, insbesondere in der Wettbewerbssituation, erfordern permanente Zielüberprüfung, -ergänzung und -revision. Das setzt ein ausgefeiltes Planungs- und Kontrollsystem voraus. Die angestrebte Motivationswirkung allerdings kann durch den unablässigen Leistungs- und Beurteilungsdruck gemindert oder ganz infrage gestellt werden. Das trifft vor allem dann zu, wenn nur ein geringes Maß an Partizipation besteht.
  • Management by Exception (MbE) bedeutet, dass alle Aufgaben, die nicht der Ausübung von Führungsfunktionen dienen, auf untere Hierarchieebenen delegiert werden. Eingriffe des Vorgesetzten werden auf Ausnahmefälle reduziert. Innerhalb exakt definierter Toleranzgrenzen kann der Mitarbeiter selbst entscheiden. Werden diese Grenzen tangiert oder überschritten, muss die übergeordnete Instanz informiert und zur Entscheidung veranlasst werden.  Bedingung für das Arbeiten nach dem MbE-Konzept ist, dass die im Unternehmensalltag zu treffenden Entscheidungen zum überwiegenden Teil vorhersehbar, Routine- und Führungsarbeiten klar trennbar und die Zuständigkeiten geregelt sind. Da viele Mitarbeiter damit auf Routinearbeiten reduziert sind, ist die für engagiertes Handeln erforderliche Motivation in diesem Management-Konzept eher gering.
  • Management by Results (MbR) stellt auf ergebnisorientiertes Führen ab. Effiziente Führung entsteht durch Konzentration auf Ergebnisse. Bedingung ist ein ausgebautes Zielplanungssystem, das Ziele in Ergebnisse transformieren kann. Hinsichtlich Operationalisierbarkeit und Motivationswirkung sind die gleichen Anforderungen zu erfüllen wie beim MbO-Konzept.
  • Management by Delegation (MbD) ist ein Konzept mit partizipativem Charakter. Es betont die Führung durch das Übertragen von Aufgaben und der mit ihnen verbundenen Verantwortung. Seine Ziele sind Entlastung des Vorgesetzten, eigenständiges Erfüllen von Aufgaben und damit verbunden ein Motivationsschub, der eine Leistungssteigerung bewirken soll. Voraussetzungen für die Arbeit nach dem MbD-Konzept sind klar definierte organisatorische Regelungen, z. B. in Form von Stellenbeschreibungen. Deshalb besteht bei strikter Führung nach diesem Konzept die Gefahr von Verbürokratisierung und Erstarrung. MbD wurde im deutschen Sprachraum als Harzburger Modell bekannt.

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