Neben dem zuvor skizzierten Liquiditätsforecast ist die Liquiditätsplanung ein wichtiger Baustein im Controlling-Instrumentarium. Eine begriffliche Trennung der beiden Instrumente ist insofern notwendig, da die jeweiligen Empfängergruppen mit ihren spezifischen Informationsbedarfen sehr verschieden sind. Zudem besteht ein großer Unterschied zwischen den zuvor beschriebenen Ansätzen zur Erstellung eines Liquiditätsforecasts und dem zur Erstellung einer Liquiditätsplanung.

Bei der Liquiditätsplanung handelt es sich im eigentlichen Sinne um eine Plan-Kapitalflussrechnung, welche indirekt aus Planbilanz und Plan-Gewinn- und Verlustrechnung (Plan-GuV) abgeleitet wird. Die wichtigsten Einschränkungen sind:

  • Eine Plan-Kapitalflussrechnung kann niemals währungsdifferenziert ausgeprägt sein kann.
  • Das Planungsraster orientiert sich zwingend an dem der Plan-Bilanz und Plan-GuV.

Ferner drücken Planbilanz und Plan-GuV auch stets die unternehmerische Ambition aus und sind insofern als Zielsetzung zu verstehen. Dies führt zu dem Ergebnis, dass auch die abgeleitete Liquiditätsplanung lediglich die unternehmerische Ambition wiedergibt – nicht zwingend aber einen zum Zeitpunkt der Erstellung realistischen Blick auf die zukünftigen Zahlungsströme und zukünftig verfügbaren finanziellen Mittel.

Dieser realistische Blick auf die Zukunft hingegen soll mit dem Liquiditätsforecast erreicht werden. Frei von subjektiven Einflüssen wird der Forecast unter Berücksichtigung aller zum Zeitpunkt der Erstellung vorliegenden Informationen zur zukünftigen Entwicklung erstellt. Diese Informationen umfassen sowohl alle transaktionalen Daten, aber auch Muster und Korrelationen, die sich in der Vergangenheit als stabil erwiesen haben können. Der Liquiditätsplanung gegenübergestellt, erlaubt der Forecast somit eine qualitative Aussage über die Erreichbarkeit der gesteckten Ziele.

Aufgrund dieses Anspruches an die Objektivität sowie der abnehmenden Prognosegüte mit steigendem Prognosehorizont betrachtet der Liquiditätsforecast mit ca. drei Monaten einen deutlich kürzeren Zeitraum als die Liquiditätsplanung. Dafür kann der Liquiditätsforecast aber häufig auf Wochen- oder sogar Tagesbasis erstellt werden.

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