Leerkosten lassen sich nur in der zeitlichen Entwicklung erkennen. Die Gefahr ist groß, dass sich die Planwerte, die man zur Erkennung unnötiger Kosten zum Vergleich mit den Istwerten heranzieht, im Laufe der Zeit schleichend erhöhen und damit die Leerkosten integrieren. Die einzige Möglichkeit, dem zu entgehen, ist die Aufstellung von Zeitreihen (vgl. Tab. 8). Diese stellen die in regelmäßigen Berichten angegebenen Parameter dar. Im Lauf der Zeit verändern sie sich, sodass der Kostenrechner Schlüsse daraus ziehen kann.
(Halb-)Jahr | 01/1 | 01/2 | 02/1 | 02/2 | 03/1 | 03/2 |
---|---|---|---|---|---|---|
Veränderungen Kapazität | +25 % | |||||
Umsatz (TEUR) | 25.000 | 27.000 | 28.000 | 30.000 | 30.000 | 25.000 |
Produktivstunden in Tausend | 358 | 381 | 411 | 421 | 401 | 378 |
Materialgemeinkostenfaktor | 31,5 % | 30,7 % | 29,9 % | 29,5 % | 31,5 % | 32,4 % |
Fertigungsgemeinkostenfaktor | 231,5 % | 225,8 % | 251,7 % | 232,4 % | 244,1 % | 288,9 % |
Verwaltungsgemeinkostenfaktor | 5,6 % | 5,5 % | 5,7 % | 5,4 % | 5,4 % | 6,0 % |
Tab. 8: Zeitreihen in der Kostenrechnung
Anhand der Zeitreihen aller Parameter zeigt sich im Beispiel der Tabelle 8 sehr deutlich, dass im 2. Halbjahr 03 erhebliche Verschlechterungen der Zahlen eintreten. Dabei ist zu erwarten, dass Leerkosten entstehen. Hier muss angesetzt und weiter untersucht werden. In der Praxis sind leider nicht immer so klare Daten vorhanden. Oft zeigen sie auch in unterschiedliche Richtungen. Dann kann nur eine exakte Berechnung Sicherheit geben. Die Zeitreihen dienen also nur zur Überwachung, sie stellen nicht selbst Größenordnungen fest.
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