Grundsätzlich müssen kleine Gesellschaften keinen Lagebericht erstellen. Dabei ermittelt sich die Einordnung in die Gruppe der kleinen, mittleren und großen Gesellschaften nach der folgenden Tabelle:

Es gelten die folgenden Grenzen für Bilanzsumme, Umsatzerlöse und Mitarbeiterzahl (nach BilRUG):

 
  Kleine Gesellschaft Mittlere Gesellschaft Große Gesellschaft
Bilanzsumme bis 6.000.000 EUR bis 20.000.000 EUR über 20.000.000 EUR
Umsatzerlöse bis 12.000.000 EUR bis 40.000.000 EUR über 40.000.000 EUR
Mitarbeiterzahl bis 50 bis 250 über 250

Tab. 1: Einordnung von Unternehmen in kleine, mittlere oder große Gesellschaft

Wenn 2 von den jeweils 3 Parametern erfüllt sind, gehört die Gesellschaft in die entsprechende Größenklasse. Geschäftsführer mittlerer und großer Gesellschaften sind verpflichtet, den Lagebericht im Rahmen des Jahresabschlusses zu erstellen. Ohne Lagebericht ist der Jahresabschluss nicht vollständig und gilt damit als nicht aufgestellt.

Die automatische Veröffentlichung im elektronischen Bundesanzeiger ist für kleine Gesellschaften ungefährlicher geworden. Der Lagebericht wird nur den Empfängern öffentlich, die den Jahresabschluss gegen Gebühr und mit Begründung vom Bundesanzeiger anfordern.

Aufbau und Inhalt ergeben sich weiterhin aus dem Deutschen Rechnungslegungs-Standard (DRS), zumindest für Konzerngesellschaften. Wird der Abschluss testiert, wird der Wirtschaftsprüfer auch für nicht Konzerngesellschaften diesen Standard berücksichtigen.

 
Achtung

Rechtliche Vorschriften gelten auch für freiwillige Lageberichte

Wenn sich ein Geschäftsführer einer kleinen GmbH für einen Lagebericht entscheidet, gelten für ihn die rechtlichen Vorschriften nicht ausdrücklich. Nach herrschender Meinung müssen jedoch auch freiwillige Lageberichte den Vorschriften des § 289 HGB entsprechen.

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