Zusammenfassung

 
Begriff

Mit Kostenmanagement möchte man die Kosten beeinflussen. Es umfasst deshalb alle Methoden und Verfahren, die eine Einflussnahme auf die Kosten unterstützen. Dabei geht es in der Regel um die Reduzierung von Kosten. Kostenrechnung und Kostenmanagement ergänzen einander insofern, als Kostenmanagement erfolgreich nur durchgeführt werden kann, wenn eine aussagefähige Erfassung und Abbildung der Kosten erfolgt und die Kostenrechnung die Wirkungen des Kostenmanagements aufzeigen kann.

1 Ebene des Kostenmanagements

Kostenmanagement kann auf operativer und auf strategischer Ebene durchgeführt werden. Als operatives Kostenmanagement bezeichnet man alle Kostenbeeinflussungsmaßnahmen, die auf eine Kostengestaltung bzw. Kostenreduzierung bei gegebenen Unternehmensstrukturen und Kapazitäten abzielen. Strategisches Kostenmanagement hat gerade die Gestaltung von Kostenstrukturen und die Veränderung des Kostenvolumens durch Veränderung und andere Zuordnung der Kapazitäten zum Ziel. In seiner Aufgabe als Berater des Unternehmens unterstützt der Controller auch weitgehende strategische Entscheidungen, die Einfluss auf die Kosten haben.

2 Gründe für ein Kostenmanagement

Die Kostenkontrolle und die Einhaltung von Kostenbudgets wird schon immer als eine zentrale Aufgabe des Controlling gesehen. Mit der flexiblen Plankostenrechnung liegt das erforderliche Instrumentarium vor, das mit dem Soll-Ist-Kostenvergleich eine systematische Steuerung der Kosten unterstützt. Internationalisierung und Globalisierung und der daraus resultierende Wettbewerbsdruck machen gerade in jüngster Zeit das Thema Kostenkontrolle und Kostensenkung zu einer zentralen Aufgabe. Für viele Unternehmen werden die Kosten zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Nur mit außerordentlichen Anstrengungen und Kostensenkungen kann die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben. Dies verlangt ein intensives Kostenmanagement und den Einsatz wirkungsvoller Instrumentarien und Methoden.

3 Ansatzpunkte

Die Einflussnahmen des Kostenmanagements kann erfolgen über

  • das Kostenniveau
  • den Kostenverlauf und
  • die Kostenstruktur.

Das Kostenniveau wird durch die Mengen- und Wertkomponente der Kosten bestimmt. Alle Maßnahmen, die zu einer Verringerung der Verbrauchsmengen führen, sind an dieser Stelle einzuordnen. Eine Reduzierung der Materialverbrauchsmengen, die Vermeidung von Ausschuss, die Verringerung von Durchlaufzeiten können als Beispiele genannt werden. Die Wahl eines bestimmten Standorts und die Nutzung der dort günstigen Lohnsätze sowie die Entscheidung für eine kostengünstige Zulieferpolitik anstelle von Eigenfertigung lassen sich als Beispiele für die Kostenbeeinflussung über die Wertkomponente der Kosten nennen.

Erfolgt die Kosteneinflußnahme in erster Linie über den Kostenverlauf, steht das Verhalten der Kosten bei Anpassungsprozessen im Vordergrund. Kostenprogression, Kostendegression, sprungfixe Kosten bei Kapazitätsveränderungen, Überstundenzuschläge bei Mehrarbeit etc. sind hier einzuordnende Fragestellungen. Zentrale Fragen für das Kostenmanagement ergeben sich in diesem Zusammenhang aus dem remanenten Verhalten der Kosten bei Beschäftigungsrückgang und erforderlicher Anpassung.

Maßnahmen, die auf eine Veränderung der Kostenstruktur abzielen, haben in erster Linie die Umwandlung von fixen in variable Kosten zum Ziel. Gelingt es, aus fixen Kosten variable Kosten zu machen, so trägt dies zu einer Erfolgsstabilisierung des Unternehmens bei. Solche Veränderungen der Kostenstrukturen sind äußerst komplex und können auch unerwünschte Folgen haben. So können die variablen Kosten pro Stück höher sein als die Fixkosten, verteilt auf die Gesamtstückzahl. Vor allem im Bereich der Massenproduktion führen niedrige Kosten durch stark spezialisierte Maschinen zu hohen Fixkosten. Mehr Flexibilität wird dann durch höhere Kosten bezahlt.

Durch Herabsetzung der Gewinnschwelle wird bei Veränderungen der Beschäftigung, insbesondere bei rückläufiger Beschäftigung, das Risiko, in die Verlustzone zu geraten, verringert. Beeinflussung der Kostenstruktur umfasst darüber hinaus aber auch das Gemeinkostenmanagement. Hierunter sind die Maßnahmen zu verstehen, die auf eine Reduzierung und auf eine Veränderung der Zuordnung des Gemeinkostenblocks zielen.

4 Instrumente

Für eine Systematisierung der Kostenmanagementinstrumentarien kann unterschieden werden, wo diese Verfahren schwerpunktmäßig ansetzen. Verfahren, die den Schwerpunkt auf die Unternehmensbereiche legen, sind:

Verfahren, die schwerpunktmäßig beim Produkt ansetzen, sind:

  • Wertanalyse
  • Konstruktions- und entwicklungsbegleitende Kostenbeeinflussung
  • Zielkostenmanagement (Target Costing)
  • prozessorientiertes Kostenmanagement

Zu den Verfahren, die bereits in die Unternehmensstrategie einbezogen werden, zählen:

  • Benchmarking
  • Wertkettenanalyse
  • Konzept der Kostentreiber
  • Konzept der strategischen Positionierung

Die Kostenüberlegungen spielen auch bei weitergehenden Entscheidungen üb...

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