Die Kostenrechnung in der derzeitigen Form ist lediglich der erste Schritt auf dem Weg hin zu einem verbesserten betriebswirtschaftlichen Handeln. Geschäftsführerin und Kostenrechner sind sich einig, dass die Kostenrechnung in den nächsten Schritten Stück für Stück ausgebaut und verbessert werden soll. Speziell folgende Instrumente sind für die Führungskräfte unverzichtbar:

Liquiditätsrechnung

Erste Priorität hat eine aussagekräftige Liquiditätsrechnung. Diese soll in der zweiten Jahreshälfte aus dem Plan-Ist-Vergleich entstehen. Dabei gilt es, auf der Einzahlungsseite zusätzliche Größen wie z. B. Steuererstattungen, Verkäufe aus Anzahlungen oder Zinsen zu berücksichtigen. Die Kostenseite muss um Positionen wie z. B. Umsatzsteuer-Zahllast, Investitionen, Tilgungsleistungen, Privatentnahmen oder Spenden ergänzt werden. Umgekehrt entfallen nicht zahlungswirksame Größen wie die Abschreibungen oder die kalkulatorischen Zinsen.

Kundenerfolgsanalyse

Ähnlich wie bei den Produkten möchte die Geschäftsführerin wissen, welche Kunden in welchem Umfang zum Erfolg des Betriebes beitragen. Die Analyse soll Aufschluss darüber geben, bei welchen Kunden sich eine intensivere Betreuung lohnt.

Auftragsnachbearbeitung und Nachkalkulation

In Ergänzung zur quartalsweisen Überprüfung der Kalkulationen ist geplant, zumindest größere Aufträge nachzukalkulieren. Dabei soll der Fokus auf den Einzelkosten liegen. Es geht v. a. darum, festzustellen, wie verlässlich die Schätzungen bezüglich des Materialeinsatzes und der Arbeitsstunden tatsächlich sind. Aus den Ergebnissen der Nachkalkulation versprechen sich die Verantwortlichen wichtige Hinweise auf Verbesserungen bei der Kalkulation und Planung.

Generierung ausgewählte Kennzahlen und Berichte

Im ersten Arbeitsschritt ist es nicht gelungen, bereits für Anfang des GJ 02 Berichte und Kennzahlen zu erstellen. Über einen aussagekräftigen Bericht wird im Betrieb derzeit noch nachgedacht. Anders bei den Kennzahlen. In den nächsten Wochen sollen folgende Größen monatlich bereitgestellt werden (Beispiele mit Formelvorschlägen, die ggf. angepasst werden können):

  • Umsatzrendite (Betriebserfolg * 100 / Umsatzerlöse bzw. Gesamtleistung)
  • Liquidität I + II (L I = Flüssige Mittel * 100 / kurzfristige Verbindlichkeiten, L II = (Flüssige Mittel + Forderungen) * 100 / kurzfristige Verbindlichkeiten)
  • Umsatz je Mitarbeiter (Umsatz / Anzahl Mitarbeiter)
  • Erfolgsbeitrag je Mitarbeiter (Gesamterfolg der Produkte / Anzahl Mitarbeiter)
  • Auftragsreichweite (Anzahl Aufträge * durchschnittliche Arbeitszeit, jeweils für Wäscherei und Kissen-/Deckenherstellung)

Die Zahl der Kenngrößen wurde bewusst auf die vorgeschlagenen 6 begrenzt, um sich auf die wirklich wichtigen Sachverhalte konzentrieren zu können. Mehr als 10 Kennzahlen sollen in der GmbH auch künftig nicht eingesetzt werden.

Darüber hinaus soll die Kostenrechnung auch bei der Beantwortung strategischer Fragestellungen unterstützen. Auf mittlere Sicht sollen u. a. folgende Instrumente eingeführt werden:

  • Portfolio-Analyse zur Optimierung der Produktstruktur
  • Stärken-Schwächen-Analyse
  • Laufende Unternehmensumfeldanalyse, z. B. Trends, Gesellschaft, Einkaufs- und Beschaffungsmärkte

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