Nach dem Kommissionieren der Waren folgt im logischen Ablauf das Verpacken. In der Regel ist dieser Arbeitsgang getrennt von der Kommissionierung und wird von anderen Mitarbeitern ausgeführt. Dadurch wird erreicht, dass

  • die Arbeit des Kommissionierers überprüft wird. Die aus dem Lager geholten Artikel werden hinsichtlich der Identität und der Stückzahl kontrolliert. Dies erhöht die Zuverlässigkeit der Logistik.
  • die Arbeitszeit flexibler genutzt werden kann. Durch die Trennung der beiden Vorgänge können zunächst gleichartige Arbeiten zusammengefasst werden. Dadurch erhöht sich die Spezialisierung der Mitarbeiter und die Geschwindigkeit in der Logistik.
  • ein Standard bei der Verpackung leichter eingehalten werden kann. Das Paket ist das erste, was der Kunde von der Lieferung sieht. Die Art und Weise der Verpackung kann einen bleibenden Eindruck von der Leistung des Unternehmens geben.
 
Praxis-Tipp

Wenn der Arbeitsanfall zu gering ist, um unterschiedliche Mitarbeiter mit dem Kommissionieren und dem Verpacken zu beschäftigen, kann die Qualität des Arbeitsergebnisses ohne Aufwand gesteigert werden. Dazu wird auch in diesen Fällen das Verpacken von dem Kommissionieren getrennt. Die Sendungen werden jedoch von dem Mitarbeiter verpackt, der sie nicht kommissioniert hat. Durch die zweite Person werden Fehler häufiger erkannt und noch vor der Auslieferung beseitigt.

Es ist schwer, die Kosten für das Verpacken ohne Einbußen im Service zu senken. Vor allem die richtigen Hilfsmittel spielen dabei eine wichtige Rolle.

  • Eine optimale Leistung kann im Verpacken nur dann erreicht werden, wenn das Verpackungsmaterial und die zu versendenden Produkte optimal aufeinander abgestimmt sind. Sowohl der Umkarton als auch das eventuell notwendige Füllmaterial müssen stimmen.
 
Praxis-Tipp

Wenn Sie die zu versendenden Produkte selbst herstellen und entwickeln, können Sie beim Verpacken erhebliche Kosten sparen, wenn bereits in der Entwicklung auf eine gute Eignung für die Versendung geachtet wird. Dazu gehören neben Maße und Gewichte der Produkte auch die Festlegung bestimmter Raster, in der die Produktverpackung genutzt wird. Die Möglichkeit, das Produkt für den Versand zu zerlegen, kann ebenfalls eine große Kostenersparnis bringen. Werden diese Gesichtspunkte bereits bei Beginn der Entwicklung beachtet, können sie in der Regel mit minimalen Kosten realisiert werden.

  • Die richtigen Hilfsmittel wie Hebeeinrichtungen, Klebevorkehrungen usw. erleichtern die Arbeit der Mitarbeiter. Dadurch wird nicht nur Zeit gespart, auch das Ergebnis wird von höherer Qualität sein. Diese Vorteile müssen bei einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung einbezogen werden, wenn es darum geht, Hilfsmittel zu genehmigen.
  • Durch Anpassung der Arbeitszeiten an das Arbeitsaufkommen werden Überstunden eingespart und Leerlauf vermieden.
  • Da die Verpackung ein Kontrollelement enthält, kann dieses sehr gut als Komponente in die Bezahlung der Mitarbeiter einfließen. Nicht die Entdeckung von Fehlern in der Kommissionierung wird bezahlt. Das würde nur Reibung innerhalb der Belegschaft erzeugen. Aber der Prozentsatz von Reklamationen, der auf Kommissionierung und Verpackung zurückzuführen ist (falsche Stückzahl, falscher Artikel, Beschädigung durch falsche Verpackung), ist Bestandteil der Formel zur Berechnung einer Prämie.
  • Die Kontrolle kann durch einen Vermerk auf einem Kontrollbeleg, der sowohl das Kürzel oder die Nummer des Mitarbeiters aus der Kommissionierung als auch aus der Verpackung enthält, bestätigt werden. Dieser Beleg wird der Sendung beigefügt und zeigt dem Kunden, dass ein Kontrollsystem besteht. Zum anderen zeigt es den Mitarbeitern, dass auf korrekte Arbeit großer Wert gelegt wird. Bei Fehlern kann dann, wenn der Beleg vom Kunden zur Verfügung gestellt wird, der Verantwortliche ermittelt werden.

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