Durch diese Lieferantenbevorzugung tritt der Wettbewerb unter den Lieferanten außer Kraft. Dadurch kauft das beschaffende Unternehmen über einen längeren Zeitraum über den normalen Marktpreisen ein. Alternativ kann sich auch die Qualität von Waren oder Dienstleistungen infolge von Kick-Back-Zahlungen reduzieren. Aus dieser Qualitätsminderung können Produktfehler und Reklamationen resultieren.

Zusammengefasst zahlt das Unternehmen für:

  • eine Verengung des Marktes,
  • eine verringerte Qualität der Waren und Dienstleistungen und/oder
  • überdimensionierte Preise.
 
Praxis-Beispiel

Überfakturierung

Bei der Überfakturierung stellt der Lieferant eine Rechnung mit einem zu hohen Betrag an das Unternehmen aus. Daneben können auch fiktive Rechnungen für vorgetäuschte Lieferungen erstellt werden. Der bestechliche Einkäufer gibt die Rechnungen zur Zahlung frei, obwohl ihm die Manipulationen bewusst sind.

 
Praxis-Beispiel

Mangelnde Qualität

Der Einkäufer ist gleichzeitig für die Qualitätskontrolle verantwortlich. Ein Lieferant bietet ihm eine private Zahlung an, wenn er in die Baugruppen preiswerteres Metall einbauen kann als vereinbart.

Hierdurch verringert sich die Produktqualität der Baugruppen, die für ein Endprodukt bestimmt sind, was aufgrund von mangelnder detaillierter Qualitätsvorgaben nicht eindeutig geregelt wurde.

Der Einkäufer erhält vom Lieferanten dafür eine Kick-Back-Zahlung entsprechend der Differenz zwischen vereinbartem Einkaufspreis und dem eigentlich fälligen Preis für die verringerte Produktqualität.

 
Praxis-Beispiel

Management Override

Ein Einkäufer, dem das Unternehmen vertraut, hat die Befugnis Lieferantenzahlungen zu autorisieren. Zur Kontrolle muss er diese Rechnungen beim Vorgesetzten vorlegen. Umgeht der Einkäufer diese Kontrolle (und damit seine Führungskraft) bewusst, handelt es sich um Management Override.

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