Um den vom Einkauf generierten Wertbeitrag im Unternehmen zu messen, ist es wichtig – wie in den vorangegangenen Kapiteln dargelegt –, geeignete unternehmensspezifische Kennzahlen zur Messung der Ziele festzulegen. Neben einer eindeutigen Definition und Datenquelle ist es zu empfehlen, dass die Kennzahlen von einer unabhängigen Stelle ermittelt werden, da sonst die Gefahr der Subjektivität besteht. Ebenso wichtig ist es, Maßnahmen zur Zielerreichung abzuleiten.

Härtegrad zeigt Projektfortschritt

Dafür eignet sich besonders die Härtegrad-Logik, um den Realisierungsprozess zu verfolgen. Durch eine Härtegrad-Logik wird für jede Maßnahme beschrieben, welchen Realisierungsstand diese in Bezug auf den Projektfortschritt (Härtegrad) erreicht hat. Bei der Härtegrad-Logik werden ein geplanter Umsetzungszeitpunkt und eine erwartete Umsetzungswahrscheinlichkeit hinterlegt, anhand derer ein Planungs- und Kontrollprozess in Bezug auf die Einkaufsaktivitäten in Gang gesetzt werden kann, der eine termingerechte Umsetzung der Maßnahmen erleichtert.[1] Die Härtegrade können dabei wie folgt eingeteilt werden:

Härtegrad 1: Idee, Zieldefinition, Vorgehensmethodik und Meilensteine sind festgelegt.
Härtegrad 2: Maßnahmen sind durch Genehmigungsinstanz freigegeben.
Härtegrad 3: Maßnahmen sind in der Umsetzungsphase.
Härtegrad 4: Umsetzung der Maßnahmen ist abgeschlossen.
Härtegrad 5: Kostensenkung wurde realisiert, die im Ergebnis wirksam ist.
Härtegrad X: Projektabbruch, d. h., es werden keine Maßnahmen mehr realisiert.

Aufgrund der Umsetzungswahrscheinlichkeit der Maßnahmen und vor dem Hintergrund einer Risikobetrachtung macht es nur Sinn, die Werte, die den Maßnahmen ab Härtegrad 3 zugrunde liegen, ergebniswirksam im Plan oder Forecast zu berücksichtigen. Im Istreporting werden dann die tatsächlich realisierten Ergebniseffekte aus den Maßnahmen gezeigt.

Abb. 10: Einsparpotenzial je Härtegrad

Dieses Beispiel veranschaulicht, wie die Einsparpotenziale des Einkaufs für die einzelnen Härtegrade verfolgt werden können. Wichtig ist hierbei, dass eine Maßnahmenliste hinterlegt ist mit folgenden Angaben:

  • Beschreibung der Maßnahme, um das Einsparpotenzial zu realisieren
  • Erwartetes Einsparpotenzial
  • Härtegradeinteilung
  • Umsetzungszeitpunkt
  • Umsetzungswahrscheinlichkeit
 
Wichtig

Bestandteil in jedem Monatsreporting

Diese Maßnahmenliste ist im Rahmen eines jeden Monatsreportings zu aktualisieren. Wichtig sind hierbei vor allem die Aktualisierung des Einsparpotenzials, des Umsetzungszeitpunkts und der Umsetzungswahrscheinlichkeit. Die Einteilung in die Härtegrade ergibt sich weitestgehend aus der Umsetzungswahrscheinlichkeit.

[1] Buck, in Eßig (Hrsg.), 2005, S. 445–462.

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