Bei der Einführung eines kennzahlenbasierten Management-Reportings sind typischerweise folgende Gestaltungsparameter zu berücksichtigen (s. Abb. 1):

Abb. 1: Elemente für die Einführung eines KPI-basierten Management-Reportings

Unternehmensindividuelle Steuerungslogik

Das "Dach" für den Aufbau des Kennzahlensystems bildet die unternehmensindividuelle Steuerungslogik. Die Definition der Steuerungslogik umfasst die Festlegung des Top-KPI, der Steuerungsdimensionen sowie des Führungsanspruchs (wie weit reicht das Steuerungsbedürfnis der Unternehmensspitze in die einzelnen Bereiche). Im Rahmen der Definition des Top-KPI sind wie oben beschrieben die Spezifika des Unternehmens (bspw. hinsichtlich Kapitalstruktur oder Produktionsfaktoren) zu berücksichtigen. Auf dieser Basis wird der Top-KPI festgelegt (z. B. EBIT, ROCE, …). Ggf. können unterschiedliche Bereiche nach unterschiedlichen Spitzenkennzahlen gesteuert werden, die sich aber in einem Gesamt-Kennzahlensystem integrieren müssen. Die Definition der Steuerungsdimensionen bestimmt, in welchem "Schnitt" auf die Kennzahlen geschaut werden kann. Beispielsweise sind wie in Abb. 2 dargestellt die Erlöse und Deckungsbeiträge nach Divisionen, Kunden oder Regionen auswertbar. Gleichzeitig lassen sich die Dimensionen ggf. kombinieren, beliebig detaillieren oder aggregieren. So könnte es, wie in der Abbildung gezeigt, von Interesse sein, die Erlöse einer Region für eine bestimmte Division mit allen Kunden darzustellen.

Abb. 2: Beispielhafte Darstellung möglicher Steuerungsdimensionen

Wichtig ist eine eindeutige und unternehmensweit einheitliche Definition der Elemente der einzelnen Steuerungsdimensionen (z. B. sollte sich eine Region immer aus den gleichen Ländern zusammensetzen). Ebenso wichtig ist die Beurteilung der Umsetzbarkeit der konzipierten Steuerungsdimensionen – sind die Erlöse und Kosten beispielsweise überhaupt einem bestimmten Kunden oder einer Region zuordenbar?

Der Führungsanspruch beschreibt, wie stark die Unternehmensleitung die einzelnen Unternehmensbereiche steuern möchte. Typische Ausprägungen sind hier die "Finanzholding", die "Strategische Holding" sowie die "Operative Holding". Während in einer Finanzholding der Steuerungsanspruch typischerweise nur bis in die direkt darunterliegende Ebene reicht (z. B. Divisionen), hat eine operative Holding den Anspruch ggf. sogar bis auf Profit Center Ebene zu steuern. Je nach Ausgestaltung des Führungsanspruches müssen der Unternehmenszentrale weniger detaillierte oder sehr stark detaillierte Kennzahlen zur Verfügung stehen.

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