Für die methodische Einordnung von Kennzahlen ist die Statistik verantwortlich. Aus der Betriebswirtschaft stammende Zahlen werden in der Literatur als "statistische Zahlen" aufgefasst.[1] Zahlen im statistischen Sinn lassen sich differenzieren hinsichtlich absoluten und relativen Zahlen, was bedeutet, dass eine entsprechende Einordnung für Kennzahlen ebenfalls erfolgen muss.

Absolute Zahlen sind entweder Bestands- oder Stromgrößen, d. h. sie sind zeitpunkt- oder zeitraumbezogen. Bestandsgrößen reflektieren immer eine bestimmte Momentaufnahme (z. B. Eigenkapital, Umlaufvermögen), während Stromgrößen über eine Periode erfasst werden (z. B. Cashflow, Umsatzerlöse). Relative Zahlen hingegen werden stets als Quotienten gebildet, die dann wiederum gewisse Sachverhalte abbilden sollen. Relative Zahlen haben meist eine deutlich höhere Aussagekraft als absolute Zahlen, weshalb jene in der Praxis vorgezogen werden. Relative Zahlen können 3 verschiedene Ausprägungen annehmen:

  • Gliederungszahlen: Verhältnis einer Größe zur Gesamtmenge, z. B. Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital;
  • Beziehungszahlen: 2 Zahlen, die sonst nicht direkt zusammenhängen, werden aufgrund vermuteter Kausalbeziehungen miteinander in Beziehung gesetzt, z. B. Eigenkapitalrentabilität;
  • Indexzahlen: Darstellung von zeitlichen Entwicklungen, z. B. Lohnkostenentwicklung.[2]

Letztlich hat eine einzelne und unabhängig stehende Kennzahl wenig Aussagekraft. Aus diesem Grund werden Kennzahlen häufig mittels Kennzahlenvergleich gegenübergestellt. Diesen Vergleich kann man auf innerbetrieblicher Ebene (Vergleich von Abteilungen) oder auf zwischenbetrieblicher Ebene (Vergleich von verschiedenen Unternehmen) durchführen. Darauf baut das sog. Benchmarking auf, bei dem entweder die gleichen Kennzahlen aus verschiedenen Perioden (Zeitvergleich) oder geplante Soll-Werte mit tatsächlichen Ist-Werten derselben Periode miteinander verglichen werden (Soll-Ist-Vergleich).[3] Neben diesen quantitativen Größen sind besonders für einzelne Abteilungen auch qualitative Größen interessant. Ein Beispiel dafür ist das Personalmanagement, das Mitarbeiterzufriedenheit oder die Auswirkungen des Employer Branding messen möchte.

[1] Bucher, 1985, S. 2.
[2] Vgl. Horváth et al., 2015, S. 286.
[3] Vgl. Horváth et al., 2015, S. 286.

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