Mit Hilfe der Kennzahl Cashflow I (CF I) wird das Innenfinanzierungspotenzial eines Unternehmens beschrieben. Je mehr Geld ein Unternehmen erwirtschaftet, desto weniger Fremdkapital wird benötigt. Nach der indirekten Methode berechnet sich diese Kennziffer so:

 
Cashflow I: CF I = Jahresüberschuss + Abschreibungen – Zuschreibungen

Im Fallbeispiel entwickelt sich der Cashflow I vier Jahre lang äußerst positiv, um dann im 5. Jahr dramatisch abzufallen:

 

Jahr 1

TEUR

Jahr 2

TEUR

Jahr 3

TEUR

Jahr 4

TEUR

Jahr 5

TEUR
30,2 29,7 134,3 407,9 ./. 126,6

Die indirekte Methode (auch Praktiker-Methode genannt) ist eine vereinfachte Form der Cashflow-Berechnung. Sie gibt einen schnellen Überblick über die Innenfinanzierungskraft der Firma. Ihr Nachteil ist allerdings, dass sie nur erfolgswirksame Vorgänge erfasst. Weitere liquiditätsrelevante Abläufe wie Investitionen, Darlehenszuflüsse oder –tilgungen sowie Gewinnausschüttungen werden hier nicht berücksichtigt.

Indirekte Cash-Flow-Methode erfasst nicht alle relevanten Vorgänge

Insofern ist die indirekte Methode kritisch zu bewerten. Das Unternehmen hat beispielsweise im 4. Jahr rund 800.000 EUR ins Anlagevermögen investiert – lediglich zirka 600.000 EUR davon wurden fremdfinanziert. Die restlichen 200.000 EUR wurden durch eigene Finanzmitteln bereitgestellt. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Wenn allerdings parallel dazu größere Risiken im Geschäftsmodell eingegangen werden, um bessere Margen erzielen zu können, besteht die Gefahr, dass entscheidende Finanzreserven fehlen, wenn die Geschäfte mal nicht so laufen wie geplant. Das ist hier der Fall gewesen.

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