Rz. 18

Alle Veränderungen von Konten, die nicht in den Fonds einbezogen werden, werden in der Ursachenrechnung zusammengefasst. Diese Konten werden auch als Gegenbestände oder Gegenbestandskonten bezeichnet.[1] Die Aufgabe der Ursachenrechnung ist die umfassende Darstellung der Quellen, aus denen der Finanzmittelfonds gespeist wird, und die Dokumentation der Herkunft und Verwendung der Finanzmittel in den verschiedenen Bereichen des Unternehmens. Die Gliederung der Ursachenrechnung erfolgt zunächst nach dem Bereichsaspekt in die Bereiche

  • Cash provided by/used for Operating Activities (Fondsveränderung aus operativer Tätigkeit/Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit),
  • Cash provided by/used for Investing Activities (Fondsveränderung aus Investitionstätigkeit) und
  • Cash provided by/used for Financial Activities (Fondsveränderung aus Finanzierungstätigkeit).

Außerdem wird durch den getrennten Ausweis zwischen Mittelherkunft und Mittelverwendung unterschieden, was dem für die Kapitalflussrechnung geforderten Bruttoprinzip entspricht. Genau umgekehrt würde die Gliederung nach dem Finanzflussaspekt erfolgen. Hier wird zunächst zwischen Mittelherkunft und Mittelverwendung unterschieden und erst danach in die 3 Bereiche unterteilt.[2] Sämtliche Gliederungsmodelle gehen dabei auf die 2 Grundformen der Konto- und Staffelform zurück.

 

Rz. 19

Heute ist die Staffelform gebräuchlicher und auch nach DRS 21.21 vorgeschrieben, da sie dem zahlungsstromorientierten Charakter der Kapitalflussrechnung besser entspricht.[3] Folgende Tabelle zeigt den schematischen Aufbau einer derartigen Kapitalflussrechnung:[4]

 
A Erfolgszahlungen
  Summe betriebliche Erfolgseinnahmen
Summe betriebliche Erfolgsausgaben
= Cashflow aus betrieblichen Erfolgsvorgängen (a)
+ Summe finanzielle Erfolgseinnahmen
Summe finanzielle Erfolgsausgaben
= Cashflow aus finanziellen Erfolgsvorgängen (b)
= Cashflow aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (a + b)
+ Cashflow aus außerordentlichen Vorgängen
EE-Steuerzahlungen
= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Cash Flow from Operating Activities)
   
B Erfolgsneutrale Investitions- und Finanzzahlungen
I Investitionsbereich
  Summe Desinvestitionseinnahmen
Summe Investitionsausgaben
= Nettozahlungswirkung im Investitionsbereich (Cash Flow from Investing Activities)
   
II Finanzierungsbereich
  Summe Einnahmen im Eigenkapital-Bereich
Summe Ausgaben im Eigenkapital-Bereich
= Nettozahlungswirkung im Eigenkapital-Bereich (c)
+ Summe Einnahmen im Fremdkapital-Bereich
Summe Ausgaben im Fremdkapital-Bereich
= Nettozahlungswirkung im Fremdkapital-Bereich (d)
= Nettozahlungswirkung im Finanzbereich (Cash Flow from Financing Activities) (c + d)
   
= Zahlungswirkung I + F-Bereich (I + II)
   
C Liquiditätsposition
  AB Liquide Mittel
+/– Liquiditätswirkung der Zahlungen der Periode (A + B)
= EB Liquide Mittel

Abb. 5: Aufbau einer Kapitalflussrechnung

 

Rz. 20

Die Fondsveränderungen aus laufender Geschäftstätigkeit (Cash Flow from Operating Activities) geben Auskunft über die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens und entsprechen dem Cashflow. Zur laufenden Geschäftstätigkeit zählen Zahlungsströme, die weder der Investitionstätigkeit noch der Finanzierungstätigkeit unmittelbar zugerechnet werden können. Unter dem Aspekt der Optimierung der Aussagekraft der Kapitalflussrechnung sollte die Cashflow-Definition umfassend verstanden werden und in Analogie zum Jahresergebnis auch zahlungsbegleitete Ein- und Auszahlungen aus finanziellen Erfolgsvorgängen beinhalten. Die zuzurechnenden betrieblichen Zahlungsströme ergeben sich somit einerseits aus der Umsatztätigkeit eines Unternehmens, also beispielsweise aus Produktion, Verkauf oder Service.[5] Dazu zählen alle Leistungen, die zu Ein- und Auszahlungen führen. Andererseits sind aber auch die Zuflüsse aus sonstigen betrieblichen Erträgen und finanziellen Erträgen einzubeziehen.

 

Rz. 21

Der Mittelzufluss beziehungsweise Mittelabfluss kann für den Bereich der laufenden Geschäftstätigkeit nach der direkten und indirekten Methode ermittelt werden. Bei Anwendung der direkten Darstellungsmethode werden den Bruttoeinzahlungen grundsätzlich Bruttoauszahlungen gegenübergestellt. Erforderlich ist gem. IAS 7.18 (a) die Angabe von Hauptklassen der Bruttoeinzahlungen und Bruttoauszahlungen. Auch aus Sicht der Unternehmenssteuerung erscheint diese Methode geeigneter zu sein, da so z. B. eine Trennung von ordentlichen und unregelmäßigen Sachverhalten möglich ist, die für die interne Führung unerlässlich ist.[6] Bei Anwendung der indirekten Darstellungsmethode wird der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit durch Korrektur des Periodenergebnisses um zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen retrograd bestimmt. In Form einer Überleitungsrechnung wird somit das Periodenergebnis in eine Cashflow-Größe überführt (IAS 7.18 (b)). Welche Posten die indirekte Darstellung beinhaltet, wird zum Teil durch die Wahl der Ausgangsgröße bestimmt. Das DRSC hatte – ebenso wie bislang das IASB...

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