Normalkostenkalkulation glättet Beschäftigungsschwankungen

Nach dem Durchschnittsprinzip werden sämtliche Kosten den Produkteinheiten zugerechnet: die Kostenträgereinzelkosten direkt, die Kostenträgergemeinkosten unter Verwendung von Kalkulationssätzen indirekt.[1]

Werden Istkosten nach dem Durchschnittsprinzip kalkuliert, so wirken insbesondere Beschäftigungsschwankungen voll auf die Höhe der Periodenkosten und damit auch auf die Höhe der in der Kalkulation ermittelten Kosten pro Stück ein. Um diese Schwankungen zu eliminieren, wird in der Praxis die Normalkostenrechnung als Sonderform der Vollkostenrechnung auf Istkostenbasis eingesetzt. Aus den Kalkulationssätzen der vergangenen Perioden (z. B. die letzten fünf Jahre) wird ein durchschnittlicher Normalkalkulationssatz errechnet, der zur Verteilung der Gemeinkosten auf die Produkteinheiten benutzt wird. Sind die dermaßen auf die Produkteinheiten verrechneten Normalkosten einer Kostenstelle niedriger als die Istkosten, spricht man von einer (Kostenstellen-)Unterdeckung, andernfalls von einer Überdeckung.

Folgendes Beispiel illustriert dieses Vorgehen:

 
Normalkalkulationssatz für Materialgemeinkosten 120 % der Einzelmaterialkosten
Ist-Einzelmaterialkosten 180.000 EUR
Normalgemeinkosten der Materialkostenstelle 216.000 EUR
Istgemeinkosten der Materialkostenstelle 220.000 EUR
"Kostenstellenunterdeckung" 4.000 EUR
[1] Mehr zur Anwendung in Kersting/Tobias, Operationssteuerung mittels Herstellkostenkalkulation in der Weleda-Gruppe (2010).

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