Aus diesen Quellen wurden einige Kennzahlen aus verschiedenen Controllingbereichen ausgewählt und mit einem Kennzahlensteckbrief ergänzt[1]:

 
Name: IT-Kosten pro IT-Arbeitsplatz (F-KAP)
Formel: F-KAP = IT-Kosten [WE]/Anzahl IT-Arbeitsplätze [Stück]

Beschreibung:

  • IT-Kosten = meistens IT-Gesamtkosten, kann aber auch nur Teile der IT-Gesamtkosten umfassen, z. B. Herausnahme der Softwarekosten oder Kosten für zentrale Server.
  • IT-Arbeitsplätze = Benutzerarbeitsplätze, die mit IT ausgestattet sind (nur dort entstehen IT-Kosten); im strengen Sinne ohne IT-Arbeitsplätze in der IT (ist Teil des IT-Aufwandes).
  • Zeitraumbezogene Kennzahl: bezogen auf einzelne Teilperioden oder kumuliert über mehrere Teilperioden
  • Berichtsrhythmus: meistens quartalsweise.
  • Ausprägung: Ist-, Soll-, Ziel- oder Prognosewerte (Steuerungskennzahl).
  • Zielwert muss organisationsspezifisch festgelegt werden, evtl. auf Basis von Benchmarks aus anderen IT-Organisationen.
  • Detaillierungsstufen: nach Kundengruppen (z. B. Fachbereichen) oder Arbeitsplatztypen (setzt entsprechende Kostenzuordnung voraus).
  • Relative IT-Kosten pro Arbeitsplatz: F-RKAP = F-KAP (Ist)/F-KAP (Soll) mit Zielwert 1 für jeden Berichtszeitpunkt.

Beschaffung der Daten:

  • IT-Kosten aus Kostenberichten.
  • IT-Arbeitsplätze aus Asset Management der IT (nicht alle IT-Arbeitsplätze können Mitarbeitern oder einzelnen Benutzern zugeordnet werden).
  • I Problem: Erfassung dezentraler IT-Kosten (z. B. für dezentralen IT-Support in Fachbereichen).

Bewertung:

  • Benchmark für unternehmensübergreifenden Vergleich von IT-Kosten
  • Wert sollte – bei gleicher Funktionalität – im Zeitverlauf sinken.
  • Bei stabilen Rahmenbedingungen (z. B. gleichbleibende Arbeitsplatzausstattung) Planungsgröße für IT-Kosten (für die Grobplanung).
 
Name: Anzahl Anfragen der Kategorie X pro IT-Kunde (K-AXK)
Formel:

K-AXK = Anzahl eingehende Anfragen der Kategorie X [Stück]/Anzahl

betreute IT-Kunden [Stück]

Beschreibung:

  • Anfragen: Incidents (im Sinne von ITIL), Service Requests, Change Requests, Anforderungen, Anfragen, Reklamationen, Beschwerden, Reopen von Tickets usw.
  • Qualitätsorientierte Kennzahl.
  • Zeitraumbezogene Kennzahl, bezogen auf einzelne Teilperioden oder kumuliert über mehrere Teilperioden.
  • Berichterstattung: monatlich, evtl. kürzer (dann aber nur die Anzahl der Reklamationen bzw. Beschwerden).
  • Aggregationsstufen: einzelne Kunden, Kundengruppen, sämtliche Kunden.
  • Detaillierungsstufen: produkt(gruppen)bezogen, nach Kategorien der Kundenkontakte.
  • Ausprägung: Ist-, Erwartungs- oder Prognosewerte (Informationskennzahl).
  • Erwartete Werte organisationsspezifisch und kontaktartenspezifisch festlegen.

Beschaffung der Daten:

  • Erfassung der Anfragen im Service-Desk oder anderen Kontaktstellen für den Kunden.
  • IT-Leistungsverrechnung oder Debitorenbuchhaltung.

Bewertung:

  • Basiskenngröße für das Kundenmanagement.
  • Anzahl der Störungen, Service Requests und Anforderungen sollte stets erfasst werden.
  • Indirekter Maßstab für Kundenzufriedenheit bei Beschränkung auf Störungen, Reklamationen oder Reopening von Tickets.
  • Geeignet als Frühindikator (über Veränderungen der gemessenen Kennzahlenwerte).
 
Name: Anzahl Änderungen pro IT-Prozess (P-CRA)
Formel: P-CRA = Anzahl Änderungen [Stück]/Anzahl Prozesse [Stück]

Beschreibung:

  • Änderungen = Requests for Change (RfC) im Sinne von ITIL.
  • Zeitraumbezogene Kennzahl, bezogen auf einzelne Teilperioden oder kumuliert über mehrere Teilperioden.
  • Berichterstattung: monatlich.
  • Ausprägung: Ist- oder Prognosewerte (Informationskennzahl).
  • Erwartete Werte organisationsspezifisch, ggf. prozessspezifisch festlegen.
  • Detaillierungsstufen: nach Änderungskategorien, nach Prozessgruppen oder nach einzelnen Prozessen.
  • Relative Änderungshäufigkeit: P-RCRA = P-CRA (Ist)/P-CRA (Soll) mit erwartetem Wert 1 für jeden Berichtszeitpunkt.
  • Variante: Bezug auf Anzahl Prozessdurchläufe (Hintergrund: Prozesse, die sehr oft ausgeführt werden, werden absolut eine höhere Anzahl von Änderungen haben).

Beschaffung der Daten:

  • Change Management.

Bewertung:

  • Änderungsintensität ist Indikator für Stabilität einer (Prozess-) Organisation.
  • Geeignet als Frühindikator für organisatorische Veränderungen.
 
Name: Anteil der Kosten X an den Servicekosten (SV-AKX)
Formel: SV-AKX = Volumen der Kosten X des Service [WE]/Gesamtkosten des Service [WE]

Beschreibung:

  • Kosten X: Entwicklungskosten, Einführungskosten, Installationskosten, Wartungskosten, Abschreibungen usw.
  • SV-AKX enthält anteilig auch die Kosten der für das Produkt relevanten unterstützenden Prozesse.
  • Zeitraumbezogene Kennzahl, bezogen auf einzelne Teilperioden oder kumuliert über mehrere Teilperioden.
  • Berichterstattung: monatlich.
  • Ausprägung: Ist-, Soll-, Ziel- oder Prognosewerte (Steuerungskennzahl).
  • Zielwert organisationsspezifisch festlegen, ggf. auf Basis von Benchmarks aus anderen Organisationen.
  • Aggregationsstufen: nach Produkten, Produktgruppen, über alle Produkte, auf Stückkostenbasis für einzelne Produkte.
  • Relativer Anteil der Kostenart X an den Produktkosten: PD-RAKX= PD-AKX (Ist)/PD-AK...

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