Das Internal Audit hat sich in der Vergangenheit als preiswerter Weg erwiesen, die notwendige Sicherheit für den Konzern als Ganzes zu schaffen. Gleichzeitig geben immer mehr Manager in den Tochtergesellschaften die Vorbehalte gegen das Audit auf. Auch sie erkennen die Notwendigkeit der Zentrale, für Sicherheit zu sorgen. Die Strategie in allen Konzerneinheiten lautet nun, aus dem unvermeidlichen Aufwand den größten Nutzen zu ziehen.

2.1 Nutzen für den Konzern

Der Nutzen des Internal Audit für den Konzern liegt auf der Hand. Die Manager schaffen die notwendige Sicherheit durch Kontrollen der Abläufe in den Tochterunternehmen. Diese unvermeidliche Aufgabe für alle Einheiten im Konzern wird durch die eigene Revision optimal erfüllt.

  • In allen Konzernunternehmen gibt es einheitliche Anstrengungen für die Erfüllung der rechtlichen Normen und der Konzernvorgaben. Es ist nicht notwendig, dass sich jedes Konzernunternehmen auf eigene Kosten ein System für die eigene Sicherheit schafft.
  • Die Entwicklung der Vorgaben, deren Umsetzung und die Erfolgskontrolle werden bei der Konzernmutter zentralisiert. Die Kosten sind geringer als eine individuelle Erledigung dieser Aufgaben in den einzelnen Unternehmen, eventuell unterstützt von externen Beratern. Insgesamt spart der Konzern daher Kosten.
  • Das geschlossene System der Innenrevision erlaubt es den Beteiligten, Prüfern und Managern, systematisch vorzugehen. Sowohl die Installation des Prozesses zum Internal Audit durch die Prüfer als auch dessen Beurteilung und Auswertung durch die verantwortlichen Konzernmanager lassen sich vereinfachen.
  • Nicht zuletzt werden durch die Internal Audits Schwachstellen, Risiken und sogar bereits eingetretene Schäden entdeckt. Die Systematik lässt Veränderungen erkennen, die sich im Laufe der Zeit in den Tochterunternehmen ergeben, und stellt sicher, dass diese bis in die Konzernmutter kommuniziert werden.

In der Praxis steht neben allen anderen Vorteilen der Gesichtspunkt der Kontrolle von Konzerneinheiten durch die verantwortlichen Kräfte im Konzern im Vordergrund. Das ist legitim und notwendig, um diese notwendige Funktion mit minimalem Aufwand erledigen zu können.

2.2 Nutzen für die Tochtergesellschaft

Gerade die Unvermeidlichkeit des großen Aufwandes, der in der geprüften Einheit entsteht, macht es notwendig, jeden nur möglichen Nutzen daraus zu ziehen. Das haben auch die Manager in den Tochtergesellschaften erkannt und lenken ihre Energien weg von aufwendigen und letztlich aussichtslosen Kämpfen gegen das Audit hin zu der Realisierung von Vorteilen für das eigene Unternehmen.

  • Der Wirtschaftsprüfer prüft im Rahmen seiner Jahresabschlussarbeiten immer wieder auch die Abläufe und Sicherheitsvorkehrungen des Unternehmens. Mit Hinweis auf das Internal Audit kann diese Arbeit minimiert werden. Das spart Abschlusskosten bei der Konzerntochter.
  • Erst durch das Internal Audit wird klar, was der Konzern von seinen Managern verlangt. Das Audit schafft den Managern daher Sicherheit hinsichtlich der Forderungen der Konzernmutter.
  • Gleichzeitig wird im Audit festgestellt, wie diese Vorgaben der Konzernmutter erfüllt werden müssen. Es gibt eine Orientierung über das minimal erwartete Niveau der Maßnahmen und Abläufe und schützt die Tochtergesellschaft vor einer Überorganisation.
  • Die verantwortlichen Führungskräfte in der Tochtergesellschaft können sich hinsichtlich der im Internal Audit geprüften Bereiche auf die Konzernzentrale verlassen. Sie müssen keine eigenen Anstrengungen unternehmen, um sich über die rechtlichen und übergeordneten Anforderungen zu unterrichten.
  • Nicht zuletzt gibt das Internal Audit Hinweise auf tatsächliche Risiken. Werden die verlangten Maßnahmen von der Tochtergesellschaft umgesetzt, sind die Risiken in der Regel abgestellt oder zumindest auf ein erträgliches Maß reduziert.

Die Praxis zeigt in vielen Beispielen, dass eine enge Zusammenarbeit der geprüften Konzerneinheiten mit der zentralen Revisionsabteilung durchaus dazu beiträgt, die Nutzen für die Töchter im Konzern zu verbessern. Die Anpassung von Vorgaben an mittelständische Strukturen, zusätzliche Informationen oder die Übernahme von Ergebnissen aus anderen Konzernbereichen führen dazu, dass die möglichen Nutzen für die Töchter größer ausfallen.

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