Steuerungsinstrumente auf der Metaebene

Um Auswirkungen von Maßnahmen gleichermaßen Rechnung zu tragen, muss auch das Reporting diesem Anforderungskatalog genügen und eine Integration aller strategischen Perspektiven zulassen. Hierfür wurde für die Unternehmensführung ein neues Meta-Kennzahlensystem entwickelt.

Für SOKA-BAU bedeutet dies in erster Linie die Entwicklung effizienzbeschreibender Kennzahlen, die die Prozessperspektive in den Fokus rücken und gleichzeitig die weiteren Perspektiven des Zielsystems als Einflussfaktoren einbinden.

Kennzahl Personalaufwand zu Cashflow

Prozessorientierter Effizienzbegriff

Im Ergebnis entstand so die Definition eines Effizienz-Begriffs, der als Folge der prozessorientierten Ausrichtung eine Unterscheidung in eine finanzielle und operative Ebene vornimmt. Die operationale Effizienz stellt dabei einen direkten Zusammenhang der operativen Geschäftstätigkeit mit den eingesetzten betrieblichen Mitteln her, während die finanzielle Effizienz den monetären Output als Dividend fokussiert. Die finanzielle Effizienz lässt sich über die Achsen "Cashflow" (z. B. Beitragsvolumen; y-Achse) und "Personalaufwand" (Mitarbeiter in der Wertschöpfung; x-Achse) abbilden, so dass durch den Cashflow sowohl ein Leistungsbezug, als auch eine integrative Sicht der Marktentwicklung realisiert werden (s. Abb. 2).

Abb. 2: Produktivitätskennzahl "Personalaufwand zu Cashflow"

In Relation zum Personalaufwand des Prozesses können nun Aussagen zur Effizienz getroffen werden. Vereinfacht gesagt ist ein steigender Cash-Flow bei stabilem Personalaufwand Indikator für eine gestiegene Effizienz. Im Umkehrschluss können prozessuale Anpassungen in einer Verringerung des Verwaltungsaufwands münden und somit bei einem stabilen Cash-Flow eine Effizienzsteigerung signalisieren.

Die Kundenperspektive wird durch das Verhältnis der Arbeitgeber zu den Arbeitnehmern (Gesamtraum der Verfahrensteilnehmer) integriert. Der Quotient (s. Abb. 2) bestimmt dabei zeitpunktbezogen die Größe des Kreises und beschreibt damit die Entwicklung des Kundenuniversums von SOKA-BAU. Je größer sich der Quotient ausprägt, desto zersplitterter stellt sich das Gefüge beider Anspruchsgruppen (Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer) dar und desto aufwändiger gestaltet sich der Wertschöpfungsprozess im Rahmen der Leistungserbringung.

Kennzahl "Anzahl Arbeitgeber zu Anzahl Arbeitnehmer"

Operative Effizienz

Die operative Effizienz wird durch eine Abänderung der y-Achse beschrieben (s. Abb. 3). So rückt hier die "Abarbeitung von Geschäftsvorfällen" innerhalb einer fest definierten Periode in den Fokus (z. B. Auszahlungen, Reklamationen, Abwicklung von Versicherungsfällen etc.). Gleichwohl bleiben die Eigenschaften von Leistungsbezug und integrativer Marktperspektive erhalten. Die Größe des Kreises bestimmt sich über den Quotienten von Eingängen an Vorgängen und die Anzahl an Abarbeitungen. Die Größe kann demnach kleiner, gleich oder größer als der Wert eins sein. Ein Wert größer eins ist gleichbedeutend mit einem Rückstandsaufbau, da das Eingangsvolumen nicht durch eine entsprechende Abarbeitung bewältigt werden kann – vice versa.

Abb. 3: Operative Effizienz

Auch in einem quasimonopolistischen Gefüge bleibt doch stets die Dimension der Qualität und der (Bearbeitungs-) Zeit ein wichtiges Kriterium in der Wahrnehmung des Marktes. So findet hier mittelbar auch die Dimension "Qualität" gegenüber den Stakeholdern Eingang.

Der Zielkorridor beider Kennzahlen wird nun über eine Verringerung des Personalaufwands bzw. eine Erhöhung des Cash-Flows aufgespannt. Eine Effizienzverbesserung kann integrativ über alle Perspektiven der BSC argumentiert werden. Im Ergebnis gelingt, durch die Schaffung einer gesamtunternehmerischen Prozessebene, eine harmonisierte Betrachtung der heterogenen Produktlandschaft innerhalb der Organisation und eine verbesserte Vergleichbarkeit im Markt.

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