Im ersten Schritt wird mithilfe eines Treibermodells ein einheitliches Verständnis über die (Absatz-)Märkte und Geschäftsmodelle eines Unternehmens über alle Fachbereiche hinweg geschaffen. Die Systematik des Treibermodells stellt dabei das Fundament der Planungslogik dar, die in den nachfolgenden Schritten des Vorgehensmodells in Prozesse und IT-Systeme umgesetzt wird.

Zum Aufbau von Treibermodellen werden zunächst die wesentlichen Einflussgrößen auf die Ergebnisrechnung und andere relevante TOP-KPIs, z. B. aus Bilanz und Cashflow-Rechnung, systematisch bestimmt. Anschließend werden die identifizierten "Treiber" im Sinne einer Ursache-Wirkungskette als System von Einflussfaktoren abgebildet.[1] Die einzelnen Zusammenhänge, die mithilfe der Treiber dargestellt werden, können dabei durchaus unterschiedlich sein. So folgen bspw. die Planung von Umsatzerlösen und die Planung von Kosten einer Servicefunktion sehr unterschiedlichen Logiken. Der Begriff "Treibermodell" muss daher als System spezifischer Modelle verstanden werden, mit deren Hilfe die TOP-KPIs dargestellt werden. Dabei fungiert ein Kern-Treibermodell als integrierendes Modell, das den Ansatzpunkt für diverse operative Modelle bildet.

In dem Praxisbeispiel gestaltete das Kern-Projektteam des Integrationsprojekts gemeinsam mit dem Finanzbereich ein solches integrierendes Treibermodell, das insbesondere eine sachgerechte Befüllung des Ergebnisschemas sicherstellt (s. Abb. 4). Gemeinsam mit den Fachbereichen wurden dann spezifische operative Modelle für Vertrieb, Produktion, Logistik, Marketing und Servicefunktionen ausgearbeitet. Die intensive Einbeziehung der Fachbereiche gewährleistete dabei die fachliche Richtigkeit des neuen Planungsansatzes und war gleichzeitig Voraussetzung für dessen Akzeptanz in der Organisation.

Abb. 4: Funktionale Integration mittels Treibermodellen

[1] Vgl. Kappes/Schentler, 2015.

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